Landespokalkracher des RSV Eintracht 1949 gegen Energie Cottbus: Potenzial für eine Sensation
Für den RSV Eintracht 1949 ist es das größte Spiel der Vereinsgeschichte: Die RSV-Fußballer empfangen selbstbewusst den Titelverteidiger Energie Cottbus zum Landespokal-Achtelfinale in Stahnsdorf. Oder ist es doch der FC Barcelona? Das fragt sich RSV-Trainer Patrick Hinze.
Bis vor kurzem lagen am Hauptgebäude des Sportplatzes noch diverse Ziegelsteine herum. Die sind jetzt weg. Und die Äste einiger Bäume ragten ganz schön weit auf das Gelände. Sie sind gekürzt worden – alles im Rahmen eines Arbeitseinsatzes von freiwilligen Helfern des RSV Eintracht 1949 Teltow/Kleinmachnow/Stahnsdorf. „Nun sieht es bei uns richtig ordentlich aus“, freut sich Trainer Patrick Hinze.
1500 Zuschauer werden erwartet - ein Drittel davon Energie-Fans
Was nach Maßnahmen für das Projekt „Unser Sportplatz soll schöner werden“ klingt, waren unabdingbare Arbeiten im Vorfeld des größten Spiels der RSV-Vereinsgeschichte. Am Samstag schaut der frühere Fußball-Bundesligist Energie Cottbus im Achtelfinale des Landespokals in Stahnsdorf vorbei (Beginn: 15 Uhr/Sportplatz Heinrich-Zille-Straße). Normalerweise kommen in der Brandenburgliga um die 150 Zuschauer, diesmal rechnet die Eintracht mit 1500 Besuchern, gut ein Drittel davon Energie-Fans. Rund die Hälfte der Tickets für den Heimbereich ist bereits vergriffen. Der Rest ist noch bis einschließlich Freitag in den Sparkassen-Filialen der TKS-Region oder dann am Samstag ab 13.30 Uhr am Sportplatz im Verkauf.
Weggeräumte Steine und abgeschnittene Äste sind lediglich ein kleiner Teil dessen, was der Klub seit der Auslosung Mitte September erledigen musste. Wegen des Gastes mit dem großem Namen gab es eigens ein Treffen zwischen RSV-Vereinsvertretern RSV, der Gemeinde und der Polizei. Patrick Hinze war stark in die Vorbereitungen auf den Pokalkracher eingebunden. Er zählt einige Themenfelder auf: Fantrennung, zwei Eingänge mit insgesamt sieben Kassen, mobile und behindertengerechte Toiletten, VIP-Verpflegung. Es gibt beim Spiel einen professionellen Ordnungsdienst und die Heinrich-Zille-Straße wird zur Einbahnstraße. Dort, wo normalerweise das Abbiegen in die Potsdamer Allee möglich ist, werden Autos parken. Trotz dieser kreativen Lösung hat Hinze einen Tipp für Zuschauer, die in der Nähe wohnen: mit dem Fahrrad kommen.
Matchplan: "Gut verteidigen und nach Ballgewinn nicht rumeiern"
„Ich habe mich manchmal gefragt: Spielen wir gegen Cottbus oder den FC Barcelona?“, lacht der Trainer. So herausfordernd das Traumlos bisher für den Verein war, so sehr freuen sie sich auf die Partie. „Das hätten wir hier gern öfter, daran könnten wir uns gewöhnen.“ Natürlich ist der Drittliga-Absteiger aus der Lausitz Favorit, hat zuletzt sechs Spiele nacheinander in der Regionalliga Nordost nicht verloren, sich auf Rang fünf vorgearbeitet. Aber: „Auch Cottbus hat nicht nur Stärken. Wir müssen gut verteidigen und wenn wir den Ball haben, nicht rumeiern, sondern schnell spielen“, sagt Hinze.
Selbstvertrauen ist jedenfalls genug vorhanden, daran hat das 1:2 am vergangenen Samstag beim 1. FC Frankfurt nichts geändert. Warum auch? Es war die erste Saisonniederlage und die erste Schlappe in einem Pflichtspiel seit März. Eintracht ist weiterhin Spitzenreiter in der höchsten märkischen Spielklasse – als Aufsteiger. Der Tabellenplatz mag überraschen, die insgesamt überzeugenden Leistungen nicht. Durch die Landesliga Nord ist der RSV mit 26 Siegen in 30 Spielen und einem Torverhältnis von 118:18 geflogen. Die Mannschaft ist sehr jung, viele Akteure haben schon in Jugendzeiten zusammengespielt. Trotzdem verfügt beispielsweise Verteidiger Marcus Stachnik, 24 Jahre alt, über Regionalligaerfahrung aus seiner Zeit bei Optik Rathenow. Julian Rauch (23) hat in der laufenden Spielzeit schon neun Tore erzielt. Dazu kam für diese Saison mit Mittelfeldspieler Dima Ronis (29) vom Ligakonkurrenten Werderaner FC ein erfahrener Mann.
Hinze schickte schon eine Kampfansage per Telefon nach Cottbus
In den ersten Saisonspielen gelang ziemlich alles: etwa ein 3:2-Sieg im Pokal gegen den Oberligisten FC Strausberg und ein 5:4 nach 0:4 in der Liga gegen Preussen Eberswalde. Im Verein wuchsen bei manchen schon die Ansprüche, Stichwort nächster Aufstieg. „Vielleicht war da die Niederlage in Frankfurt gar nicht so schlecht“, meint Hinze.
Er war 2003 Deutscher B-Jugendmeister mit Hertha BSC, spielte zusammen mit den späteren Profis Ashkan Dejagah, Kevin-Prince Boateng oder Patrick Ebert. Doch er verletzte sich oft und schwer. Zu mehr als Oberliga reichte es daher nicht. Früh beendete der heute 33-Jährige, dessen Vater Frank Lange Sportlicher Leiter beim Teltower FV ist, seine Laufbahn und begann als Trainer. Zunächst ab 2012 im Nachwuchs des RSV, seit 2017 als Coach der ersten Mannschaft.
Zu einigen Spielern, mit denen er die B-Jugend-Meisterschaft holte, hat Hinze noch regelmäßig Kontakt. Zum Beispiel Robert Müller, der in Cottbus spielt. Vor dem Aufeinandertreffen im Landespokal tauschten sich beide schon aus, kleine Scharmützel inklusive. „Ich habe ihm am Telefon gesagt, dass sie sich gut vorbereiten sollen. Sonst verlieren sie hier“, berichtet Hinze. Und erzählt auch von Müllers Reaktion: „Er hat gelacht.“
+++ SV Babelsberg 03 spielt gegen Oranienburg und den Ligafrust +++
Das Achtelfinale im Fußball-Landespokal ist für den SV Babelsberg 03 eine gute Chance, Selbstbewusstsein aufzubauen. Die in der Regionalliga Nordost nach elf Saison-Spieltagen noch sieglosen Babelsberger wollen am Samstag (Beginn: 15 Uhr) mit einer konzentrierten Leistung gegen den Oranienburger FC Eintracht, Tabellenzehnter der Brandenburgliga, in die nächste Runde einziehen – und so auch für den Ligabetrieb das nötige Verständnis von erfolgreichem Fußball schärfen.
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