Grundstückspolitik in Potsdam: Rathauskooperation will Flächen für die Stadt kaufen
Die rot-grün-rote Rathauskooperation in Potsdam will die Stadt zum Kauf zweier Grundstücke verpflichten - das erste für den Sport, das zweite für soziale Zwecke.
Potsdam - Die Stadt Potsdam soll wieder mehr eigene Grundstücke bewirtschaften können: Das war einer der zentralen Punkte, auf die sich die rot-grün-rote Rathauskooperation vor einem Jahr verständigt hat. Und trotz einbrechender Steuereinnahmen in Zeiten von Corona hält das Bündnis an dem Ziel fest, wie zwei aktuelle Kauf-Offerten zeigen. So wollen die Partner in der Stadtverordnetenversammlung am 16. September beschließen lassen, dass das Rathaus je ein Grundstück in Potsdam-West und in der Berliner Vorstadt erwerben soll – für soziale Zwecke und den Sport.
Ein Sportverein wäre ohne Kauf bedroht
Einmal geht es um die Geschwister-Scholl-Straße 34, wo seit geraumer Zeit das Nachbarschaftszentrum Lottenhof entsteht. Das Grundstück soll von der Schlösserstiftung erworben werden, erklärt die SPD als federführende Fraktion des Antrags. Ferner soll die Stadt mit der Verwaltung des Bundeseisenbahnvermögens verhandeln, um das Sportgelände in der Berliner Straße 67 zu kaufen. Das Areal wird vom Eisenbahner-Sportverein Lokomotive genutzt.
Der Verein habe laut den Kooperationspartnern Alarm geschlagen, weil der bisherige Pachtzins deutlich erhöht werden solle und so nicht mehr für den Verein mit rund 1300 Mitgliedern finanzierbar wäre. Zudem solle der Kauf des Areals auch dazu dienen, den dort geplanten Uferweg zu sichern, erklären die Kooperationspartner in dem Antrag. Angesichts der Mehrheitsverhältnisse im Stadtparlament dürfte die Zustimmung für beide Vorhaben sicher sein.
Zur Finanzierung heißt es in dem Antrag, dass in der Haushaltsplanung 2020-2024 insgesamt 9,2 Millionen Euro für vorausschauendes Flächenmanagement eingeplant seien. Aus diesem Fonds soll gezahlt werden. Seit Jahren steigen die Grundstückspreise in Potsdam. In der Vergangenheit hatte die Stadt Potsdam viele eigene Flächen verkauft, die nun für die Infrastruktur der wachsenden Stadt fehlen, wie Kritiker vielfach moniert haben.
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