Personalnot: Rathaus Potsdam soll digitale Bewerbungen zulassen
Eine Bewerbung per Mail soll in der Potsdamer Verwaltung künftig zugelassen werden. In Zeiten der Digitalisierung eigentlich selbstverständlich. In Potsdam nur zum Teil.
Potsdam - Angesichts der Personalnot im Potsdamer Rathaus will die rot-grün-rote Rathauskooperation eine im Zeitalter der Digitalisierung scheinbare Selbstverständlichkeit beschließen: Ab sofort soll die Stadtverwaltung die Bewerbungen auf offene Stellen „ab sofort zusätzlich auch in digitaler Form annehmen“. Es müsse möglich sein, Bewerbungen auch jenseits des Postwegs in das Rathaus zu befördern, heißt es in einem gemeinsamen Antrag von SPD, Grünen und Linken für die Stadtverordnetenversammlung am 4. Dezember.
In dem Antrag finden die Antragssteller deutliche Worte: Es sei „nicht mehr zeitgemäß“, Bewerbungen im Zeitalter der Digitalisierung ausschließlich über den Postweg anzunehmen. Papier, Tinte und Transport einer analogen Bewerbung würden ferner mehr klimaschädliches Kohlendioxid verursachen als eine einfache E-Mail. Seit Monaten machen Personalengpässe im Rathaus Schlagzeilen.
Geht es um externe Hilfe, geht es auch online
Tatsächlich ist die Praxis im Rathaus derzeit vor allem auf den Postweg ausgelegt, wie eine PNN-Stichprobe am Montag ergab. So muss sich ein potentieller Bereichsleiter für die Jugendhilfe mit seinen Unterlagen direkt an das Rathaus wenden, ebenso Interessenten für Notfallsanitäter- oder Brandmeisterstellen bei der Feuerwehr.
Anders laufen dagegen die Verfahren, in denen das Rathaus externe Hilfe sucht. So können sich zum Beispiel Interessenten für den Chefposten des Jugendamts direkt an eine E-Mail-Adresse des Personalberatungsunternehmens Kienbaum wenden. Auch der Kommunale Immobilienservice (Kis) als Eigenbetrieb der Stadt lässt aktuell bei der Suche nach neuen Bauingenieuren auch digitale Bewerbungsunterlagen zu.