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Für den Wohnblock am Staudenhof läuft die Zeit ab.
© Ottmar Winter

Umstrittener Wohnblock Staudenhof: Potsdams Linke-Fraktion will den Abriss stoppen

Angesichts des Ukraine-Kriegs will die Potsdamer Linke-Fraktion den Wohnblock Staudenhof doch zunächst stehen lassen statt abzureißen.

Potsdam - In der Potsdamer Stadtpolitik beginnt die Debatte darüber, ob der eigentlich für den Abriss vorgesehene Wohnblock Staudenhof am Alten Markt doch noch stehen bleiben muss. Die Linke-Fraktion im Stadtparlament kündigte für die nächste Stadtverordnetenversammlung Anfang Mai an, ein Moratorium für den Staudenhof und die Aussetzung der Abrissvorbereitungen beantragen zu wollen. Das sei nötig, weil sich die Lage angesichts des Ukraine-Kriegs stark verändert habe.

"Riesige Herausforderungen"

Wie berichtet hatte die kommunale Bauholding Pro Potsdam in den vergangenen Tagen erste Kündigungen für die Mieter des Wohnblocks verschickt. Das sei angesichts der „riesigen neuen Herausforderungen mit mehr als 2000 zusätzlich zu versorgenden Menschen auf dem Potsdamer Wohnungsmarkt nicht nachvollziehbar“, erklärte Linken-Fraktionschef Stefan Wollenberg laut einer am Montag verbreiteten Erklärung. Es brauche eine Neubewertung der Beschlusslage. 

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„Derzeit können wir auf keinen Quadratmeter nutzbaren Wohnraum verzichten“, so Wollenberg. Zudem sei fraglich, ob die Wirtschaftlichkeit für einen Neubau anstelle des Staudenhofs noch gegeben sei – wegen rasch steigender Baukosten und neuen Förderprioritäten des Bundes. „Unter den gegebenen Umständen könnte die Sanierung des Gebäudes doch der bessere Weg sein“, ergänzte Co-Fraktionschefin Sigrid Müller.

Im Mai vor einem Jahr war der Abrissbeschluss

Um das Gebäude mit rund 180 vor allem kleineren Wohnungen war bis zum Abrissbeschluss im Mai 2021 jahrelang gestritten worden. Der statt des Staudenhofs geplante Neubau soll mehr Wohnraum bieten und sich besser in den Stadtgrundriss einfügen. 

Pro Potsdam hatte als Eigentümer angekündigt, diesen Beschluss nun umzusetzen – daher nun auch die Kündigungen. Zugleich sollen knapp 40 bereits leere Wohnungen in dem Bau kurzfristig bis Jahresende an Geflüchtete aus der Ukraine vermietet werden

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