Nicht mehr zweitkleinste Landeshauptstadt: Potsdam überholt Saarbrücken
In Brandenburgs Landeshauptstadt leben rund 900 Menschen mehr als in der saarländischen - obwohl Potsdam zuletzt langsamer wuchs als angenommen.
Potsdam - Angedeutet hatte es sich schon länger. Immer wenn in den vergangenen Jahren im Rathaus der statistische Bericht zum Vergleich der Landeshauptstädte vorgestellt wurde, war der Abstand der Einwohnerzahl zwischen Potsdam als zweitkleinster und Saarbrücken als drittkleinster Landeshauptstadt geringer geworden. Bei der nächsten Ausgabe dürfte die Reihenfolge umgedreht sein. Denn Brandenburgs Landeshauptstadt hat die des Saarlandes bei der Einwohnerzahl überholt.
Zum Stichtag 30. November wies die Potsdamer Einwohnerstatistik genau 183.412 Menschen aus, die mit Hauptwohnung in Potsdam gemeldet waren, wie die Stadtverwaltung auf PNN-Anfrage mitteilte. In Saarbrücken waren es zum gleichen Stichtag 182.536 Einwohner mit Hauptwohnung, wie das dortige Rathaus auf PNN-Anfrage bestätigte.
Potsdam hat also schon fast 900 Einwohner mehr. Zwar kann sich die Meldestatistik durch Nachmeldungen noch verändern. In Potsdam bedeutet das wegen des Wachstumstrends wahrscheinlich eher eine Korrektur nach oben als nach unten. Zwar ist auch in der Landeshauptstadt des Saarlandes die Einwohnerzahl im vergangenen Jahrzehnt gewachsen, allerdings deutlich langsamer als in Potsdam.
Schubert: Potsdam soll behutsam wachsen
Das könnte auch so weitergehen. Denn die jüngste Prognose aus dem Rathaus – sie stammt aus dem Jahr 2020 – geht davon aus, dass bis zum Jahr 2024 die Einwohnerzahl von 190.000 erreicht wird. Bis zum Jahr 2030 wird gar ein Wachstum der Einwohnerzahl auf 203.000 erwartet. Für das Jahr 2040 rechnet die Stadt sogar mit fast 218.000 Einwohnern. Mit der Prognose hatte die Stadtverwaltung im vergangenen Jahr frühere Annahmen korrigiert, die von einem noch schnelleren Wachstum ausgegangen waren.
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Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) hatte schon im Wahlkampf versprochen, dass Potsdam so behutsam wachsen soll, dass die sozialen und infrastrukturellen Herausforderungen des Wachstums gelöst werden können und gleichzeitig Freiräume in der Stadt erhalten bleiben. Und tatsächlich schien sich das Wachstumstempo zuletzt abzuschwächen: Im dritten Quartal legte Potsdams Einwohnerzahl wie berichtet nur noch um 205 zu. Im Dritten Quartal des vergangenen Jahres hatte der Einwohnerzuwachs noch bei 602 gelegen. Und im Frühjahr war Potsdams Einwohnerzahl zum ersten Mal seit vielen Jahren sogar etwas gefallen.
Übrigens: Die nächstgrößeren Landeshauptstädte sind Erfurt mit rund 214.000 Einwohnern und Mainz mit rund 216.000.