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Sozialfachbereichsleiter des Landratsamtes Thomas Schulz stellte sich den Fragen der Michendorfer.
© T. Lehning

Flüchtlingsunterkunft in der Schul-Turnhalle in Michendorf: Eine Notlösung, keine Dauerlösung

Ab nächster Woche sollen 100 Flüchtlinge in der Schul-Sporthalle des Gymnasiums in Michendorf untergebracht werden. Auf einer Einwohnersammlung konnten Anwohner ihre Fragen und Sorgen äußern. Eine zweite Veranstaltung soll folgen.

Michendorf - Michendorfs Bürger haben am gestrigen Mittwochabend über den Einzug von 100 Flüchtlingen in die Sporthalle des Michendorfer Gymnasiums diskutiert. Da die Gemeinde erst vor einer Woche von der neuen Unterbringung erfuhr, bestand offenbar ein großer Klärungsbedarf: So war der Versammlungssaal im Gemeindezentrum „Apfelbaum“ bereits zum Beginn der Veranstaltung mit mehr als 350 Anwohnern bis auf den letzten Stuhl gefüllt. Andere Interessierte verfolgten im Innenhof das Geschehen über Lautsprecher.

Bürgermeister Reinhard Mirbach (CDU), der Sozialfachbereichsleiter des Landratsamtes Thomas Schulz und Schulleiter Hendrik Reinkensmeier stellten sich den Fragen und Sorgen der Michendorfer.

Anwohner: "Ist die Turnhalle danach noch benutzbar?"

Vor allem wollten sie wissen, wo die Flüchtlinge herkommen, ob mit Krankheiten zu rechnen ist, wie die Lebens- und Essensgewohnheiten der neuen Nachbarn sind und ob es einen Wachschutz für die Turnhalle gibt. Ein Bürger fragte: „Wer kümmert sich um die Sicherheit der Schulkinder? Und wer garantiert, dass die Sporthalle nach der Umfunktionierung zur Flüchtlingsunterkunft, noch als solche benutzbar ist?“

Notlösung soll nicht auf Dauer sein

Sozialdezernent Thomas Schulz schilderte, warum die Entscheidung des Landkreises unausweichlich sei. Die Unterbringung der Geflüchteten in der Sporthalle sei ohne Zweifel befristet, betonte er: „Es ist eine Notlösung – keine Dauerlösung.“

Das Landratsamt geht außerdem davon aus, dass die Sporthalle zum nächsten Schuljahr wieder von Schülern und Sportvereinen genutzt werden kann. Voraussetzung sei, dass bis dahin das neue Flüchtlingsheim in den früheren Bundeswehrkasernen in Damsdorf bereit steht. Man arbeite mit Hochdruck daran, sagte Schulz. 600 Menschen sollen in Damsdorf untergebracht werden.

Mehr zum Thema lesen Sie in der FREITAGSAUSGABE der POTSDAMER NEUESTEN NACHRICHTEN

Die Michendorfer Sporthalle soll ab dem 11. Juni zwischenzeitlich als Flüchtlingsunterkunft dienen. In den kommenden Wochen wollen sich die Anwohner erneut treffen.

Mehr Infos zur AG Flüchtlinge in Michendorf >>

Torben Lehning

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