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Wie geht es weiter? Seit 2016 soll aus dem alten Hotel ein Flüchtlingsheim werden, doch der Brandschutz macht Probleme.
© Andreas Klaer

Streit um Michendorfer Flüchtlingsheim: CDU will Sens-Convent Hotel verkaufen

Die CDU im Kreistag ist für den Verkauf des Michendorfer Sens-Convent Hotels. In das alte Hotel will der Kreis eigentlich bis zu 250 Flüchtlinge einquartieren. Doch der Einzug verzögert sich seit Jahren. 

Michendorf - Der Ton wird schärfer, die Kritik deutlicher: Die Kreistagsfraktion der mittelmärkischen CDU will das ehemalige Sens-Convent Hotel, in das bis zu 250 Flüchtlinge einziehen könnten, wieder verkaufen. Das teilte die Kreistagsfraktion in einer Pressemitteilung am Montag mit. Ein Antrag dazu werde für den Kreistag vorbereitet. 

Sinkende Flüchtlingezahlen, Bedarf an altersgerechtem Wohnraum

„Der Verkauf des ehemaligen Sens-Convent Hotel in Michendorf an einen privaten Investor ist eine sinnvolle Lösung für die Immobilie", so CDU-Kreisvorsitzende Saskia Ludwig. Aufgrund sinkender Flüchtlingszahlen seien Hilfesuchende an anderen Standorten im Kreis bereits gut untergebracht, zudem gebe es seit Langem bauliche Probleme mit der Immobilie. 

Der Vorschlag kommt von CDU-Kreischefin Saskia Ludwig.
Der Vorschlag kommt von CDU-Kreischefin Saskia Ludwig.
© Sebastian Gabsch

Kreis hat Hotel für 4,3 Millionen gekauft

Das Hotel hatte der Kreis vor zwei Jahren zunächst gemietet und dann für rund 4,3 Millionen Euro gekauft. Eigentlich sollten bereits kurz nach dem Kauf die ersten Flüchtlinge dort einziehen, doch es gab bis jetzt immer wieder Probleme mit der Anlage. Vor allem der Brandschutz machte der Kreisverwaltung Schwierigkeiten. Ein Einzugstermin steht noch immer nicht fest. 

Mit einem Verkauf spare sich der Kreis weitere Kosten für die Sicherung und den Unterhalt der bisher leerstehenden Immobilie und würde durch den Verkaufserlös zudem mehr Spielraum haben für andere Projekte, betonte Ludwig.  "Dabei sollte eine Umnutzung durch den Landkreis unterstützt werden. Gerade in der Region Michendorf gibt es einen großen Bedarf an altersgerechtem Wohnen inklusive Pflegeeinrichtungen, für das die Immobilie perfekt geeignet wäre", regt die Werderanerin an. 

Michendorfer CDU will Umnutzung befördern

Die Idee der Kreischefin kommt beim  Michendorfer Ortsverband der Christdemokraten gut an. Sie pochten zuletzt darauf, dass weniger als 100 Flüchtlinge nach Michendorf ziehen sollten. Alles andere würde die Gemeinde überlasten und die Integration der Neuzugezogenen erschweren. Die CDU kritisierte stets, die schlechte Kommunikation des Kreises mit der Gemeinde. Man wüsste weder wann der Einzug erfolgt, noch wer einziehe. Auch in Werder (Havel) gab es von der Stadtverwaltung jüngst heftige Kritik an den Einzugsplänen des Kreises für das Flüchtlingsheim auf der Bismarckhöhe. 

"In vielen Gesprächen mit Bürgern und Gewerbetreibenden in Michendorf und Umgebung wurde wiederholt betont, dass die Nutzung als Hotel oder altersgerechter Wohnraum den Wünschen vor Ort entspricht", so Ortsverbandschefin Marion Baltzer. Ihre Fraktion würde falls nötig eine Nutzungsänderung in der Gemeindevertretung auf den Weg ringen, "um die positive Entwicklung unserer Gemeinde weiter zu fördern.“

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