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Vom Comic auf den Bildschirm: Hailee Steinfeld als Kate Bishop und Jeremy Renner als Clint Barton/Hawkeye.
© Chuck Zlotnick/Disney+/Marvel Studios/dpa

Neue Marvel-Comicverfilmung „Hawkeye“: Superhelden im Vorweihnachtsstress

In den „Avengers“-Filmen spielte Jeremy Renner mit Pfeil und Bogen eine Nebenrolle. In der actionreichen Miniserie „Hawkeye“ steht er im Mittelpunkt.

Familienfreundliche Weihnachtsfilme wie „Kevin - Allein zu Haus“ oder „Schöne Bescherung“ sind für viele Menschen im Advent ein fester Bestandteil des TV-Programms. Andere bevorzugen Actionklassiker wie „Stirb langsam“. Die für Kinohits wie „The Avengers“ oder „Black Panther“ verantwortlichen Marvel Studios haben nun eine Miniserie produziert, die etwas von beidem haben soll. „Hawkeye“ startet am Mittwoch beim Streamingdienst Disney+.

Der Sechsteiler mit Hollywood-Star Jeremy Renner („Mission: Impossible - Phantom Protokoll“) rückt den Bogenschützen Clint Barton alias Hawkeye in den Vordergrund, der in den Kinofilmen des Marvel Cinematic Universe (MCU) immer etwas im Schatten anderer Helden wie Iron Man, Thor oder Captain America stand. Und sie führt Kate Bishop (Hailee Steinfeld) ins MCU ein. In den erfolgreichen Marvel-Comics übernimmt die junge Frau die Identität von Hawkeye.

„Das Avengers-Zeug ist ziemlich galaktisch, da passieren viele verrückte Dinge außerhalb von Clint Bartons Welt“, sagt Renner im Interview der Deutschen Presse-Agentur. „Die Welt, in der wir ihn jetzt sehen, passt ein bisschen mehr zu seinen Idealen und zu seinen Fähigkeiten.“ Nicht nur das reizte den 50-Jährigen an der Miniserie. „Ich fand es auch toll, dass es in New York an den sieben Tagen vor Weihnachten spielt. Da dachte ich: Alles klar, ich bin dabei!“

„Hawkeye“ spielt nach den Ereignissen von „Avengers: Endgame“ (2019), beginnt aber mit einem Rückblick in das Jahr 2012 und den chaotischen Szenen in New York City, das von Außerirdischen angegriffen wird (zu sehen im Film „The Avengers“). Die kleine Kate, die den Tod ihres Vaters verkraften muss, wird von Hawkeye gerettet. Danach ist für sie klar, dass sie - wie ihr neuer Held - den Umgang mit Pfeil und Bogen lernen muss. Jahre später ist sie tatsächlich eine geniale Schützin.

Kurz vor Weihnachten ist Clint Barton mit seinen Kindern in New York. Als er in den TV-Nachrichten sieht, dass jemand im Outfit des Rächers Ronin die Straßen unsicher macht, ist sein Urlaub vorbei. Denn das Outfit ist seins. Drin steckt Kate Bishop (Hailee Steinfeld), die es bei einer geheimen, illegalen Auktion gestohlen hat.

„Eine familienfreundliche Version von Stirb langsam“

Barton macht sie ausfindig und handelt sich damit jede Menge Ärger ein. Bald sind den beiden allerlei krumme Typen auf den Fersen. Dabei will Clint doch schnell nach Hause, um mit seiner Familie Weihnachten zu feiern.

Wie bei den anderen Marvel-Serien auf Disney+ - „WandaVision“, „Captain Falcon And The Winter Soldier“ und „Loki“ - gilt: Man muss nicht mit allem aus dem MCU vertraut sein und jeden Film parat haben. Aber je mehr man kennt, desto mehr Spaß hat man an der Serie.

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So deutet vieles daraufhin, dass es Barton mit Yelena Belova zu tun bekommen wird, der Quasi-Schwester seiner engen Freundin Natasha alias Black Widow. Im Abspann des Kinofilms „Black Widow“ gab es eine kurze Szene, in der Yelena (Florence Pugh) fälschlich erzählt wird, Barton habe Natasha getötet. Nun will sie Rache. Weitere Nebenrollen spielen Vera Farmiga, Alaqua Cox und Tony Dalton als Jack Duquesne.

„Es ist eine Weihnachtsserie“, sagt Co-Produzent Rhys Thomas im dpa-Interview. Er hat bei drei Folgen von „Hawkeye“ Regie geführt und nennt es „eine familienfreundliche Version von „Stirb langsam““. Soll heißen: es gibt reichlich Action und viele Gags, aber keine explizite Gewaltdarstellung. Weihnachtslieder sorgen für festliche Stimmung.

Von Thomas stammt eine der witzigsten Ideen gleich zu Beginn der ersten Folge - ein Broadway-Musical über Captain America, das sich Barton nur widerwillig anschaut. Köstlich, wie Hulk, Thor und Captain America singend über die Bühne hüpfen. Nicht auszuschließen, dass aus dem originellen Gag eines Tages Realität wird und „Rogers - The Musical“ wirklich am Broadway läuft.

Bishop-Darstellerin Steinfeld, die 2011 als Teenager im Western-Drama „True Grit“ für einen Oscar nominiert war und mittlerweile auch als Popsängerin erfolgreich ist, hofft, dass „Hawkeye“ langfristig ein Weihnachtsklassiker wird. „Ich habe das Gefühl, dass es etwas ist, das man sich mit der Familie immer wieder anschauen kann“, sagt sie, „und dass es Teil der Weihnachtstradition wird“.

Ob es dazu wirklich reicht, hängt davon ab, ob die ganze Serie so unterhaltsam und rasant wird, wie es die beiden ersten Folgen andeuten. Die ersten beiden Folgen der Miniserie „Hawkeye“ sind ab 24. November beim Streamingdienst Disney+ zu sehen. Die anderen vier Folgen werden jeweils mittwochs veröffentlicht. (dpa)

Philip Dethlefs

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