Für seinen Roman "Stern 111": Lutz Seiler gewinnt Buchpreis
Der Schriftsteller Lutz Seiler aus Wilhelmshorst ist mit dem Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Belletristik geehrt worden.
Leipzig/Potsdam - Der Schriftsteller Lutz Seiler aus Wilhelmshorst (Potsdam-Mittelmark) ist mit dem renommierten Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Belletristik geehrt worden. Er erhielt die Auszeichnung für sein Werk „Stern 111“, das im Suhrkamp Verlag erschien, wie die Jury am Donnerstag im Sender Deutschlandfunk Kultur bekanntgab. Der Roman handelt von einer Berliner Familie in der Zeit kurz nach dem Mauerfall 1989.
Messe wegen Coronavirus abgesagt
Die Leipziger Buchmesse 2020 hatte eigentlich am Donnerstag beginnen und bis Sonntag dauern sollen, war jedoch wegen des Coronavirus abgesagt worden. Die Verkündung der Preise war daher ins Radio verlegt worden. Die Sieger der drei Kategorien wurden nach der Bekanntgabe telefonisch zugeschaltet. Eine ordentliche Preisverleihung findet in diesem Jahr nicht statt. Ihre Urkunden erhalten die Gewinner auf dem Postweg. Zur Auszeichnung von Seilers „Stern 111“ erklärte Jurorin Wiebke Porombka: „Dieser Roman leuchtet auf jeder Seite.“ Es sei ein kunstvolles Buch, das von dem „sich binnen kurzem verändernden Herzschlag der Mitte Berlins“ erzähle. Der Juryvorsitzende Jens Bisky sagte, es handle sich in mehrfacher Hinsicht um einen Roman über das Aufbrechen. „Ich habe ungeheuer häufig schmunzeln müssen“, erklärte er.
Seiler dankte seinem Verlag
Ins Studio zugeschaltet, dankte Seiler seinem Verlag und seiner Lektorin. Zur Auseinandersetzung mit dem Stoff seines Romans sagte er, es sei ein Stück weit unbeantwortbar, warum man etwas schreibe. Das sei schlicht „etwas, was man machen muss“, erklärte der Preisträger. Seiler wurde 1963 im thüringischen Gera geboren und lebt heute in Berlin, Wilhelmshorst und Stockholm. Für sein literarisches Werk hat er unter anderen bereits den Ingeborg-Bachmann-Preis, den Bremer Literaturpreis und 2014 den Deutschen Buchpreis bekommen.
In der Kategorie Sachbuch/Essayistik wurde Bettina Hitzer für ihr Werk „Krebs fühlen. Eine Emotionsgeschichte des 20. Jahrhunderts“ ausgezeichnet (Klett-Cotta Verlag). Der Preis für die beste Übersetzung ging an Pieke Biermann für ihre Übertragung des Werks „Oreo“ von Fran Ross aus dem amerikanischen Englisch (dtv). Die Gewinnerinnen und Gewinner erhalten jeweils 15.000 Euro Preisgeld. Zudem bekommt jeder der insgesamt 15 Nominierten 1.000 Euro. (epd)
Johannes Süßmann
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