Zwischenerfolg für den OSC Potsdam: Playoffs sind frühzeitig gebucht
Nach ihrem Sieg bei Schlusslicht Duisburger SV 98 können die Wasserballer des OSC Potsdam mit der Bundesliga-Endrundenteilnahme planen. Das Potsdamer Team hat inzwischen auch je einen Neuling im „Club der 100“ sowie im deutschen A-Nationalteam.
Duisburg - Ein erstes Ziel dieser Saison haben die Wasserballer des OSC Potsdam bereits frühzeitig erreicht. Nach ihrem 11:5-Sieg am Samstag beim Tabellenschlusslicht Duisburger SV 98 können sie mit der Playoff-Teilnahme der besten sechs Bundesligateams planen – und das vier Spieltage vor dem Ablauf der Hauptrunde. Vergangene Saison, als die Potsdamer letztlich Rang drei der Deutschen Meisterschaft belegten, hatte das Team erst beim finalen Doppelspieltag die Endrundenqualifikation – und damit den sicheren Klassenerhalt in der Erstliga-A-Gruppe – perfekt gemacht. Nach dem großen personellen Umbruch im Sommer ist es den Clubverantwortlichen also wieder gelungen, eine gute Mannschaft zu formen.
Mahnende Worte von Trainer Alexander Tchigir
Doch hat die nur einen Zwischenerfolg mit der Playoff-Qualifikation gelandet. Nun soll in der Hauptrunde um „die bestmögliche Ausgangssituation“ für das anschließende Viertelfinale gekämpft werden, betont der sportliche Leiter André Laube. Rang vier hat der OSC im Visier. Den belegt der SSV Esslingen mit zwei Zählern Vorsprung auf den Fünften aus Brandenburg (9:11 Punkte) – hinter dem lauert wiederum der SVV Plauen (6:12). Um den Angriff nach vorne zu starten, muss Potsdam allerdings noch eine schwere Aufgabe lösen. Am Samstag wird gegen Vizemeister Wasserfreunde Spandau wohl nichts zu holen sein. Danach aber folgen beim Dritten ASC Duisburg, daheim gegen Esslingen und auswärts gegen die noch sieglose SG Neukölln Partien, in denen die Chancen gut stehen.
Allerdings mahnt Alexander Tchigir vor dieser Mission. „Wir müssen uns noch weiter steigern“, sagt der OSC-Trainer, der am Samstag trotz des ungefährdeten Sieges in Duisburg nicht voll zufrieden war. „Wir haben es uns wieder zu schwer gemacht. Defensiv war das nicht schlecht, aber vorn lassen wir wieder zu viele Chancen liegen.“ So gestaltete sich ein recht zähes Spiel, bei dem die Gäste dem Aufsteiger vor allem in Überzahl-Unterzahl-Situationen den Nerv raubten. Der OSC kassierte elf Zeitstrafen, ließ mit einem Mann weniger im Wasser jedoch keinen einzigen Gegentreffer zu – auf der anderen Seite gelangen Potsdam im personellen Vorteil vier Treffer aus neun Versuchen. Tomi Tadin und Lukas Küppers waren mit je drei Toren die besten Potsdamer Schützen des Tages. Unter anderem netzten auch Ferdinand Korbel (zwei) und Lu Meo Ulrich (eins). Hinter diesen beiden lagen zuletzt bemerkenswerte Erlebnisse.
Der nächste Nationalspieler "Made in Potsdam"
Center Korbel ist nunmehr als neunter Spieler des OSC in den „Club der 100“ aufgestiegen, also mit über 100 Bundesligaeinsätzen ausgestattet. Der 22 Jahre alte Sportsoldat begann als Zehnjähriger seine Wasserballkarriere beim Potsdamer Verein und reifte so weit, dass er inzwischen beim Deutschen Rekordmeister Spandau unter Vertrag steht. Er trainiert mit dem Berliner Profiteam, kann aber dank der Doppelstartrecht-Regelung in der Liga sowohl für die Wasserfreunde als auch den OSC spielen. Damit sollen deutsche Nachwuchshoffnungen besser in ihrer Entwicklung unterstützt werden. „Für mich ist das eine gute Sache. Ich habe starke Konkurrenz auf meiner Position bei Spandau“, sagt Korbel. „So kann ich mit großer Verantwortung auf hohem Niveau zocken und damit meinem Heimat-Club helfen.“ Der 1,91 Meter große Hüne bringt es in jetzt 101 Bundesligapartien für Potsdam auf 113 Treffer.
Centerverteidiger Lu Meo Ulrich ist derweil seit Dienstag deutscher Nationalspieler bei den Männern. Nachdem die erste Nominierung des 18-Jährigen im Oktober noch krankheitsbedingt verpufft war, kam er nun tatsächlich zum Einsatz. Sein Debüt wäre beinahe auch mit einer Sensation verknüpft gewesen. Beim Weltligaspiel vor 800 Zuschauern in Dresden gegen Rekordolympiasieger Ungarn verlor Deutschland erst nach Fünf-Meter-Werfen. Sportschüler Lu Meo Ulrich hatte drei Kurzeinsätze in der ersten Halbzeit, die jeweils mit einer Zeitstrafe gegen die bulligen ungarischen Center endeten. Lehrgeld für den nächsten Nationalspieler mit dem Label „Made in Potsdam“. Zuvor hatten es bereits etliche andere OSC-Akteure in den Kreis der A-Nationalauswahl geschafft. Und für die Nachwuchsteams des Deutschen Schwimm-Verbandes ist der Verein aus Brandenburgs Hauptstadt ohnehin ein verlässlicher Talentelieferant.
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