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Potsdam will in Krampnitz ein autonomes Quartier schaffen, dass Wohnraum und Arbeitsplätze bietet.
© gmp

Neues Viertel im Potsdamer Norden: Pläne für Krampnitz werden konkreter

In Krampnitz sollen bald 10 000 Menschen leben. Die Planer für das künftige Stadtviertel haben jetzt neue Details vorgestellt.

Potsdam - Das ehemalige Kasernengelände Krampnitz wird eines der größten Wohnviertel der wachsenden Stadt Potsdam – die Planungen dafür werden von der Kommunalpolitik, dem städtischen Entwicklungsträger, den Investoren und dem Rathaus vorangetrieben. Die PNN geben einen Überblick über aktuelle Entscheidungen für den Kiez im Norden, in dem einmal 10 000 Menschen leben sollen.

Fördermittel für neue Schule?

Im öffentlich tagenden Krampnitz-Forum sind am Donnerstagabend erstmals die detaillierten Pläne für die erste Grundschule in Krampnitz vorgestellt worden, die ab Mitte 2022 fertig gebaut sein soll. Die Schule mit integriertem Hort wird demnach dreizügig sein und Platz für 450 Kinder bieten. Auch eine Zwei-Feld- Sporthalle und ein Kleinspielfeld außerhalb sind geplant. Das Besondere dabei: Die Schule soll in einem ehemaligen Speisegebäude der Kaserne untergebracht werden – in zentraler Position mit Ausrichtung auf den im Viertel geplanten Park. In einem weiteren, ganz ähnlichen Gebäude nebenan soll zusätzlich eine Kita mit 130 Plätzen eingebaut werden. Eine Machbarkeitsstudie des Berliner Architekturbüros Gerkan, Marg und Partner (gmp) zeigte auch einen modern wirkenden Anbau, der die Schule erweitern und beide denkmalgeschützten Bauten verbinden soll. Damit soll das Dachgeschoss barrierefrei für den Schul- und Kitabetrieb erschlossen werden, hieß es in dem vorgestellten Projektkonzept.

Für den Bau der Schule hofft das Rathaus auf Fördermittel. Einen Beschluss, sich dafür bei dem Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ zu bewerben, fassten die Stadtverordneten am Mittwoch. Bei knapp elf Millionen Euro Gesamtkosten könnte Potsdam damit rund zwei Drittel der Summe vom Bundesministerium des Inneren finanziert bekommen, hieß es. Das Ensemble werde eine „ortsprägende Bedeutung“ erhalten, heißt es in dem Förderantrag. Bis März wird das Ministerium darüber entscheiden, hieß es von der Bundesbehörde.

Kita mit Veranstaltungssaal

Vorgestellt wurden auch die Planungen für eine Kita in Süd-Krampnitz, die in eine jetzt noch heruntergekommene Halle integriert werden soll.

Derzeit sieht das Gebäude „K27“ noch heruntergekommen aus.
Derzeit sieht das Gebäude „K27“ noch heruntergekommen aus.
© Pro Potsdam

Dort hätten bis zu 162 Kinder Platz – und es gäbe genügend Platz für einen flexibel nutzbaren Veranstaltungssaal, der als Spielfläche bei Regenwetter dienen kann, aber als Gemeindesaal auch für Veranstaltungen oder Sportaktionen nutzbar wäre. Auch dazu wurden am Donnerstag eine Machbarkeitsstudie von gmp vorgestellt.

Der geplante Veranstaltungssaal für die Krampnitzer, gelegen in einer neuen Kita, könnte einmal so aussehen.
Der geplante Veranstaltungssaal für die Krampnitzer, gelegen in einer neuen Kita, könnte einmal so aussehen.
© gmp

Bauten wie diese sollen auch den Vorbildcharakter von Krampnitz unterstreichen. Wie berichtet will die Stadt dort ein autonomes Quartier schaffen, das nicht nur dringend benötigten Wohnraum, sondern auch Arbeitsplätze bietet – auf rund 120 000 Quadratmetern Fläche für Gewerbe, Handel und Dienstleistungen. Damit sollen den Anwohnern kurze Wege ermöglicht werden. Ferner soll ein innovatives Energiekonzept dafür sorgen, dass das Viertel klimagerecht betrieben werden kann. Schon 2021 sollen die ersten Bewohner einziehen, die Kita mit Schule ein Jahr später fertig werden. Vorher sind Provisorien geplant.

Stabile Mieten nur freiwillig

Die Stadt hat keine rechtliche Handhabe, den Hauptinvestor im geplanten Stadtviertel zu einer Zielmiete von 8,50 Euro zu verpflichten. Das hat die Bauverwaltung nach Verhandlungen mit der Deutschen Wohnen AG den Stadtverordneten mitgeteilt. Es bestehe für das Areal ein rechtsgültiger Kaufvertrag mit dem Investor – darin ist formuliert, dass „der Käufer im Rahmen der Wirtschaftlichkeitsberechnung zurzeit mit einer Zielmiete von 8,50 Euro pro Quadratmeter und Monat für die Bestandsgebäude kalkuliert“. Zu weiteren vertraglichen Regelungen sei der Investor nicht bereit gewesen, so die Verwaltung. Die Initiative für Nachverhandlungen ging auf einen von den Linken initiierten Beschluss im Stadtparlament zurück.

Verkehrsplanungen im Fokus

Viele Fragen haben die Stadtpolitiker noch zur Verkehrsanbindung. Die Grünen haben jüngst im Stadtparlament einen bislang noch nicht debattierten Antrag eingebracht, ein Bus-Konzept zur Erschließung des neuen Stadtteils Krampnitz bis zur ab 2025 geplanten Inbetriebnahme der Straßenbahn zu erarbeiten. Im Krampnitz-Forum hieß es auf einem Zeitplan des kommunalen Entwicklungsträgers, ab Anfang 2021 solle bereits ein Busvorlaufbetrieb starten. Zudem erklärte die Bauverwaltung jüngst auf Anfrage der AfD, aktuell werde ein Masterplan für das Gebiet erstellt – der auch ein Mobilitätskonzept enthalten soll. Zudem würden aktuell auch verschiedene Varianten des konkreten Trassenverlaufs der geplanten Tram nach Krampnitz geprüft und abgewogen – was auch die Querung der Bundesstraße 2 beinhalte, so die Stadt. Die AfD hatte wissen wollen, mit wie viel Rückstau auf der Bundesstraße zu rechnen ist, wenn die Tram fährt.

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