Coronavirus in Potsdam: Pandemie in Potsdam ungebremst
Vier weitere Personen mit dem Coronavirus sind in Potsdam verstorben, drei im Klinikum "Ernst von Bergmann". Trotz Frühlingswetter keine Verstöße gegen Landesverordnung.
Potsdam - Vier weitere Personen mit einer Covid-19-Infektion sind seit Freitagnachmittag in Potsdam verstorben. Damit erhöhte sich die Zahl der bislang in der Stadt verstorbenen Coronapatienten bis zum späten Samstagnachmittag auf insgesamt 16. Zuletzt seien zwei Männer aus Potsdam im Alter von 82 Jahren sowie ein 79-Jähriger aus dem Landkreis Potsdam-Mittelmark im Klinikum „Ernst von Bergmann“ (EvB) verstorben, wie die Pressestelle der Stadt Potsdam am Nachmittag mitteilte. Ein weiterer Potsdamer im Alter von 86 Jahren starb wie berichtet in der Nacht zu Samstag im St.-Josefs-Krankenhaus. Insgesamt sind den Angaben zufolge zehn der bislang 16 verstorbenen Coronapatienten Potsdamer.
580 Potsdamer in Quarantäne
Erneut erhöht hat sich laut Pressestelle auch die Zahl der Infizierten in der Stadt. Mit Stand Samstag 16 Uhr waren es demnach 245, nach noch 229 am Nachmittag des Vortages. Unverändert zu Freitag befinden sich rund 580 Menschen als Kontaktpersonen ersten Grades in häuslicher Quarantäne. Derzeit befinden sich laut Stadt 84 Menschen mit einer Coronavirus-Infektion im EvB in stationärer Behandlung. Davon würden 13 Patienten auf der Intensivstation versorgt, zehn davon müssten beatmet werden, hieß es weiter. Im St. Josefs dagegen werden den Angaben zufolge aktuell 16 Menschen mit einer Infektion stationär behandelt, davon ein Patient auf der Intensivstation, der auch beatmet wird.
Zwei Patienten in Psychiatrie infiziert
Unterdessen sind vom Corona-Ausbruch am städtischen Klinikum „Ernst von Bergmann“ weitere Patienten und Mitarbeiter betroffen. Wie berichtet hatte es in dem Haus vor einer Woche eine auffällige Anzahl positiver Tests auf das Coronavirus gegeben, wobei viele Infizierte laut Klinikum keine Symptome zeigten – danach hatte das Gesundheitsunternehmen entschieden, alle stationären und geplanten Patienten sowie alle Mitarbeiter zu testen.
Mit dem Eintreffen weiterer Ergebnisse habe sich nun gezeigt, dass jetzt insgesamt sieben Mitarbeiter der Psychiatrie des Bergmann-Klinikums "In der Aue", einer Klinik mehrere Kilometer vom Stammhaus entfernt, infiziert seien, teilte das Klinikum am Samstag mit. Ein Fall aber war wie berichtet bereits am Dienstag bekannt geworden. Neu ist allerdings, dass auch zwei Patienten der Psychiatrie infiziert sind. Sie seien auf die Coronastation des Klinikums verlegt worden, hieß es. Sie hatten sich den Angaben zuvor auf zwei verschiedenen Stationen befunden.
Zwei Mitarbeiter wieder im Dienst
Insgesamt wurden laut Klinikum seit Mitte März 83 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet. Davon befanden sich bis Samstagmittag 81 Mitarbeiter in Quarantäne. Zwei Mitarbeiter seien bereits wieder genesen und im Dienst, hieß es. Wie viele Testergebnisse bei Patienten und Mitarbeitern noch ausstehen, konnte das Klinikum am Samstag nicht sagen.
Wie berichtet analysieren derzeit Experten des Robert-Koch-Instituts (RKI), wie es am EVB zu dem Corona-Ausbruch kommen konnte und wie das Krankenhaus möglichst schnell wieder seine volle Einsatzbereitschaft zurückgewinnen kann. Wegen der unkontrollierten Ausbreitung des Virus hatte das EVB vorläufig die Aufnahme neuer Patienten gestoppt. Ausnahme sind unabweisbare Notfälle und Schwangere. Ihren Bericht wollen die RKI-Experten bis zum Wochenanfang vorlegen.
Potsdamer halten sich an Kontaktsperre
Unterdessen scheint das frühlingshafte Wetter am Samstag zumindest in Potsdam nicht zu Verstößen gegen die Corona-Auflagen des Landes geführt zu haben. Bislang sei die Lage zum Wochenende ruhig gewesen, teilte ein Pressesprecher der Stadt auf PNN-Nachfrage mit.
Zwar seien am Samstag zahlreiche Bürger in Zweiergruppen oder mit Kindern in der Stadt unterwegs gewesen, dabei haben es sich aber zu 99 Prozent um Haushaltsangehörige gehandelt, hieß es. „Bislang gibt es keine Einsätze oder Auffälligkeiten“, so der Sprecher am Abend.
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