Arbeitsplatz im Abo: Neuer Working-Space in Potsdam
Das Unternehmen Unicorn eröffnet einen Workspace-Standort am Neuen Markt in Potsdam Auf 1200 Quadratmetern und drei Etagen können Start-Ups Büroräume mieten.
Potsdam - In den letzten Tagen vor der Eröffnung ist noch einiges zu tun: In den Fluren streichen Maler die Wände in Grün und Blau, in den großen, hellen Räumen fehlt noch die Einrichtung. Im neu gebauten Haus am Platz, das sich Am Neuen Markt 9e-f in Potsdam befindet und künftig das Ensemble des Kutschstallhofs ergänzt, entsteht ein neuer Working-Space des Unternehmens Unicorn. Eigentümer des neuen Gebäudes ist die Endowment DR Real Estate GmbH. Die Entwürfe für das Gebäude stammen vom Architekturbüro Hilmer & Sattler und Albrecht Architekten, die auch die Entwürfe für das Museum Barberini erarbeitet haben. Entstanden ist das Gebäude auf Initiative der Hasso-Plattner-Stiftung.
Auf drei Etagen und insgesamt 1200 Quadratmetern befinden sich künftig 40 ausgestattete Büroräume, die von verschiedenen Unternehmen für ein paar Monate oder mehrere Jahre gemietet werden können. „Büro als Abo“, nennt Marketing-Managerin Vivienne Benitz das Konzept. Mit einer großen Feier wird der Working-Space am Freitag um 16 Uhr eröffnet. Baudezernent Bernd Rubelt (parteilos) wird die Eröffnungsrede halten. Interessierte könnten an einer Führung durch das Haus teilnehmen und sich die Räumlichkeiten anschauen, so Benitz. Auch Hauptgeschäftsführer und Mitgründer von Unicorn, Florian Kosak, wird ein Grußwort halten.
Warum Unicorn in Potsdam einen neuen Workspace eröffnet? „Wir sehen in Potsdam einen großen Gründungsstandort“, sagt Benitz. Es gebe gute Fördermöglichkeiten für junge Unternehmen, außerdem sei für viele die Nähe zu Berlin attraktiv. Und: „Es ist ein schönes Arbeitsumfeld.“ Mit der Eröffnung des Standorts reagiert das Unternehmen aber auch auf den seit Jahren herrschenden Mangel an Gewerbeflächen und Bürogebäuden in Potsdam. Mit den in der Stadt bereits vorhandenen Co-Working-Spaces wolle Unicorn zusammenarbeiten. „Synergie-Effekte nutzen“, nennt Benitz das.
Unicorn hat bereits zwölf solcher Workspaces in Berlin sowie einen in Köln. Weitere sind in Hamburg und München in Planung. Dieses Jahr wurden zwei weitere Workspaces in Portugals Hauptstadt Lissabon eröffnet. Weitere sollen dazu kommen. „Wir sind schnell gewachsen“, sagt Benitz. Die Standorte seien zwischen 70 und 80 Prozent ausgelastet. „Die Gesellschaft geht immer mehr dahin, dass man sich nicht langfristig an etwas binden möchte.“ Mit ihrem Konzept möchten sie das ermöglichen. Daher sei der Working-Space auch für Start-Up-Unternehmen geeignet, die noch nicht langfristig überblicken könnten, wie es mit ihrem Betrieb weitergehe, so Benitz. Diese können zum Beispiel auch davon profitieren, dass die Mindestlaufzeit nur einen Monat beträgt und die Räume monatlich kündbar sind.
Die Monatsmiete für einen Arbeitsplatz fängt bei 320 Euro an. Das schließt auch den dazugehörigen Service mit ein: Drucker und Papier, Reinigung, Kühlanlagen in der Decke sowie Ökostrom. Die Kunden haben die ganze Woche über durchgehend Zugang zu dem Gebäude. Außerdem gebe es unbegrenzt Bio-Obst und Bio-Kaffee. Im Eingang des Gebäudes hat die sogenannte Community Barista ihren Bereich. In der offenen Küche mit Tresen bereitet Daniela Würfel, die lange in der Gastronomie gearbeitet hat, künftig kostenlos Kaffee für die Kunden zu, hilft bei Problemen oder übernimmt Bestellungen, zum Beispiel für neues Material. Neben Daniela Würfel wird in dem Gebäude außerdem ein Facility-Manager arbeiten, der sich dort auch um die unterschiedlichsten Anliegen der Kunden kümmert.
Für einen Aufpreis könnten die Kunden auch Sonderwünsche erfüllt bekommen wie einen höhenverstellbaren Schreibtisch oder veranlassen, dass die Wände des Büros passend zum Corporate Design gestrichen werden, so Benitz. Außerdem sei es möglich, stundenweise größere Konferenzräume zu buchen, wenn wichtige Besprechungen mit vielen Beteiligten anstehen.
An Freelancer richte sich dieser Workspace nicht, sondern an Unternehmen, die ganze Büroräume mieten, so Benitz. Zwei Unternehmen hätten für den neuen Standort in Potsdam bereits Mietverträge unterschrieben. Darunter seien ein Unternehmen für Softwareberatung sowie ein Beratungsunternehmen für den Bau- und Immobiliensektor. Aber erst nach der Eröffnung, wenn alles komplett eingerichtet ist, würden interessierte Unternehmen in der Regel Mietverträge für Büroräume abschließen, weiß Benitz aus ihrer Erfahrung von anderen Standorten. Darunter seien vor allem Start-Ups und mittelständische Unternehmen.
Dass sich unterschiedlichste Firmen unter einem Dach befinden, auch davon würden diese profitieren. „Firmen können netzwerken“, sagt Benitz. Mit Veranstaltungen wie Grillabenden möchte Unicorn unterstützen, dass sich die Unternehmen besser kennenlernen.
Hintergrund
Neben Unicorn bietet auch das Mietwerk Co-Working-Spaces an zwei Standorten in Potsdam an. Im Hinterhaus der Hauptpost am Platz der Einheit verfügt das Unternehmen über zehn Büroräume, einer davon ist ein Co-Working-Space mit 16 Arbeitsplätzen. Dazu kam 2018 ein Standort mit 50 Büroplätzen in einem Neubau auf dem ehemaligen Sudhaus der Brauerei in der Nähe des Leipziger Dreiecks. Neben dem Mietwerk gibt es noch das Rechenzentrum, das Officium in der Nauener Vorstadt, das Business-Center Potsdam in der Innenstadt und die Alte Feinbäckerei in Potsdam-West, die Büroplätze vermieten. Im vergangenen Jahr ist ein weiterer Co-Working-Space im Foyer des Studios Five am Filmpark Babelsberg entstanden.
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