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Übergabe des Staffelstabs. Jens Kaden (r.) folgt auf Siegfried Kirschen als Präsident des Fußball-Landesverbandes Brandenburg.
© Soeren Stache/dpa

Fußball-Landesverband Brandenburg: Neuer Chef und neue Gebühren

Beim achten Verbandstag des Fußball-Landesverbandes Brandenburg in Cottbus wurde das Werk von Siegfried Kirschen als Präsident gewürdigt und sein Nachfolger Jens Kaden gewählt. Zustimmung erhielten auch die vorher intensiv diskutierten Anträge zu den Finanzen.

Cottbus - Jens Kaden ist neuer Präsident des Fußball-Landesverbandes Brandenburg (FLB). Der bisherige Vorsitzende des Verbandsgerichts wurde am Samstag beim Verbandstag in Cottbus mit großer Mehrheit gewählt. Er war der einzige Kandidat für das Amt. Siegfried Kirschen hatte nicht mehr kandidiert. Der 74-Jährige stand dem FLB seit dessen Gründung 1990 vor, sodass es nun erstmalig einen Wechsel an der Spitze gab. „Siegfried Kirschen hat wahrhaft Großes geleistet – für den Fußball, für den Sport und für das Land Brandenburg“, würdigte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD), der in Cottbus ebenso anwesend war wie der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes Reinhard Grindel.

Für eine von Respekt und Toleranz getragene Verbandskultur

Der 53 Jahre alte Jens Kaden erhielt 117 Stimmen bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung. Nach seinem Wahlsieg machte er sich für eine Verbesserung der Arbeit von Funktionsträgern in den Vereinen stark. In einer Zeit, in der es immer schwerer falle, genügend Ehrenamtler zu finden, sei eine von Respekt und Toleranz getragene Verbandskultur wichtig, sagte der Justizoberinspektor der Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder). Seit 2000 war er Vorsitzender des FLB-Verbandsgerichts und hatte als eine seiner letzten Handlungen in dieser Funktion den zunächst für die aktuelle Saison verhängten Landespokalausschluss des SV Babelsberg 03 aufgehoben. Vorausgegangen waren massive Pyrotechnik-Ausschreitungen im SVB-Fanbereich während des Cup-Finals am 21. Mai gegen Energie Cottbus. 

Diese Vorkommnisse wurden beim Verbandstag auch nochmal zur Sprache gebracht. Siegfried Kirschen, der nunmehr zum Ehrenpräsidenten ernannt wurde, wies auf das Problem Extremismus und Gewalt im Umfeld des Fußballs hin. Er verlangte ein konsequentes Vorgehen und die Verurteilung von Kriminellen. Dietmar Woidke äußerte sich ähnlich. Er betonte, dass sich Randale wie beim Pokalendspiel nicht wiederholen dürfen.

Für Kritik hatten im Vorfeld geplante Gebührenanhebungen gesorgt. „Kein Verein wird daran zugrunde gehen“, verteidigte Kirschen die Pläne vor der Abstimmung. Der FLB warb bereits am Donnerstag mit einer Pressemitteilung öffentlich um Zustimmung. Letztlich gaben die Delegierten mehrheitlich ihr Okay. Damit erhebt der FLB laut Satzung von den Vereinen künftig nicht mehr 2,50 Euro, sondern vier Euro für Herren und Frauen mit Spielberechtigung und für anerkannte Schiedsrichter. Auch für Teammeldungen und im Strafenkatalog wurden Erhöhungen beschlossen. dpa/tog

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