Klimaforschung Potsdam: Neue Direktoren für Klima-Institut
Ottmar Edenhofer und Johan Rockström sind am Montag offiziell zur Doppelspitze des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) ernannt worden.
Potsdam - Der schwedische Erdsystemforscher Johan Rockström hat nun zusammen mit dem Potsdamer Klimaökonom Ottmar Edenhofer offiziell die Leitung des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) auf dem Telegrafenberg übernommen. Nachdem die beiden bereits seit September das Institut als designierte Direktoren führen, wurden ihnen am gestrigen Montag nun von Wissenschaftsministerin Martina Münch (SPD) ihre Arbeitsverträge überreicht. Mit der neuen Doppelspitze sollen Naturwissenschaften und Sozialwissenschaften an der Forschungseinrichtung künftig noch stärker zusammengeführt werden. Dabei kommen zwei sich ergänzende Ansätze zusammen: Das Konzept der planetaren Belastbarkeitsgrenzen, das Rockström aus Schweden mitbringt, und das Konzept der globalen Gemeinschaftsgüter, das der bisherige Chefökonom des PIK, Ottmar Edenhofer, verfolgt.
Ministerin Münch
würdigte die beiden Wissenschaftler als „starkes Team für Zukunftsaufgaben der Klima- und Umweltpolitik“. Das Potsdam-Institut sei mittlerweile eine der weltweit „einflussreichsten und profiliertesten Denkfabriken“ auf ihrem Gebiet, so Münch. „Mit der neuen Führungsstruktur mit zwei exzellenten Wissenschaftlern an der Spitze wird das interdisziplinäre Profil des Instituts entwickelt und werden neue Möglichkeiten für Kooperationen eröffnet“, sagte die Ministerin. Das PIK werde damit als „internationale Topadresse“ in der Klimaforschung und den Folgerungen daraus für Gesellschaft, Politik und Wirtschaft weiter gestärkt. „Das PIK trägt maßgeblich zur internationalen Strahlkraft der herausragenden und innovativen Wissenschaftslandschaft in Potsdam und Brandenburg bei“, sagte Münch.
Edenhofer und Rockström treten die Nachfolge von Hans Joachim Schellnhuber an, der nach 27 Jahren als Leiter des PIK im September 2018 in den Ruhestand gegangen war. Am PIK arbeiten mehr als 200 Natur- und Sozialwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus aller Welt, um den globalen Klimawandel zu erforschen und seine ökologischen, ökonomischen und sozialen Folgen zu untersuchen. Das Land Brandenburg und der Bund fördert das Institut mit rund zwölf Millionen Euro in diesem Jahr. Neben zahlreichen grundlegenden Forschungsstudien zum Klimawandel kommen von PIK-Forscher auch regelmäßig Empfehlungen und Hinweise für die Politik- Gründungsdirektor Schellnhuber war längere Zeit Berater von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Wissenschaftler des Instituts waren bereits mehrfach als Autoren an den Berichten des Weltklimarates IPCC beteiligt, andere begleiten die Weltklimakonferenzen als Experten und Beobachter.
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