Tierheim in Potsdam: Mehr als nur ein Heim für Tiere
Das neue Potsdamer Tierheim soll nicht nur dazu dienen, entlaufene Haustiere unterzubringen und Tiere weiterzumitteln. Der Tierschutzverein plant derzeit Projekte, die bald umgesetzt werden sollen.
Forst/Potsdam-Süd – Das neue Potsdamer Tierheim auf dem früheren Sago-Gelände soll deutlich mehr zu bieten haben als die bloße Unterbringung von entlaufenen Hunden und Katzen. Das erklärte der Chef des Potsdamer Tierschutzvereins, Niklas Wanke, gegenüber den PNN. So bestätigte er, dass auf dem Gelände für das geplante Tierheim an der Michendorfer Chaussee auch eine Tierpension und ein -friedhof sowie Jugendprojekte vorstellbar seien. Ebenso wolle man Seminare anbieten, beispielsweise zur artgerechten Haltung und zur Erziehung von Tieren. „Wir werden zum Beispiel mit einem Hundetrainer ein Training für die Halter anbieten.“ Speziell dafür sei auch ein Trainingsplatz auf dem Gelände geplant.
Parallel dazu bereite der Verein einen Bauantrag vor, um das Projekt umzusetzen. Dazu habe man das Babelsberger Architekturbüro Axthelm-Rolvien gewinnen könne, dessen Inhaber nach eigenen Angaben schon mehr als 20 Jahre Erfahrung in Sachen Planungsarbeit besitzen. Zugleich müsse noch die Grunddienstbarkeit für das Grundstück geregelt werden, so Wanke. Konkret geht es wie berichtet um Geh-, Fahrt- und Leitungsrechte für das Sago-Gelände, die mit der benachbarten Landesentwicklungsgesellschaft für Städtebau, Wohnen und Verkehr geklärt werden müssen. Wanke sagte, zudem hätten sich in alten Bauunterlagen keine nutzbaren Pläne gefunden. Insofern werde man den Bauantrag erst zwischen März und Juni stellen können. Eigentlich hatte der TSV auf einen früheren Termin gehofft.
Projekt kostet vier Millionen Euro
Ziel bleibe es dennoch, dass die Vereinsräume und eine kleinere Station zur Betreuung von einigen Tieren spätestens zum nächsten Jahreswechsel bezogen werden können. „Dafür reichen uns 300 Quadratmeter Gebäudefläche“, so Wanke. In der Folge soll der Betrieb auf dem 20.000 Quadratmeter großen Gelände schrittweise ausgeweitet werden. Die Fertigstellung des kompletten Projekts werde mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Die Kosten dafür belaufen sich nach derzeitigen Schätzungen auf vier Millionen Euro, wie Niklas Wanke erst kürzlich erklärt hatte. Jetzt betonte er: „Wir werden das nur schaffen, wenn wir von den Tierfreunden der Region und aus allen Gewerken – insbesondere aus dem Bauhandwerk – Unterstützung bekommen.“ Aktuell werde eine Elektroinstallationsfirma gesucht, die dabei helfe, das Gelände vorübergehend mit Baustrom zu versorgen.
Am Wochenende fanden trotz des widrigen Wetters weitere Arbeitseinsätze mit freiwilligen Helfern auf dem Gelände statt. Im vergangenen Herbst hatte der Sago-Gelände nach schwierigen Vertragsverhandlungen von der Stadt verkauft bekommen. Schon seit 2008 hat Potsdam als einzige Landeshauptstadt kein eigenes Tierheim mehr, diverse Anläufe zum Bau einer neuen Einrichtungen scheiterten. Daher behilft sich Potsdam mit auswärtigen Partnern. Nachdem das Pfötchenhotel in Beelitz, in dem Potsdams Fundtiere mehrere Jahre lang betreut wurden, zum Jahresende Insolvenz anmelden musste, schloss die Stadt für 2015 einen Vertrag mit dem Tierheim in Zossen. Pro Jahr kostet die Fundtierbetreuung rund 140.000 Euro.
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