Die Lage in Potsdam am Sonntag: Kitas werden nach den Ferien geschlossen
In Potsdamer Krankenhäusern werden mehr als 100 Patienten wegen Corona behandelt. Nun wird die Bettenkapazität weiter erhöht. Und die Stadt setzt einen weiteren Beschluss um.
Potsdam - Die Corona-Pandemie führt in Potsdam zu weiteren Einschränkungen. Wie angekündigt werden die Kindertagesstätten ab dem 4. Januar für mindestens eine Woche geschlossen, teilte das Rathaus am Sonntag mit. Auslöser ist, dass die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner in Potsdam am 24. Dezember auf einen Wert über 300 gestiegen ist. Die Stadt Potsdam folge damit der Empfehlung der Ministerpräsidentenkonferenz vom 13. Dezember bei der sich für die Schließung der Kindertageseinrichtung ausgesprochen wurde, um das dynamische Infektionsgeschehen zu unterbrechen.
„Bei aktuell mehr als 500 Kita-Kindern in Quarantäne sowie zahlreichen betroffenen Erzieherinnen und Erziehern wird die Landeshauptstadt entsprechend der Hotspot-Strategie des Landes Brandenburg handeln und nach Erreichen der Inzidenz von 300 weitere Maßnahmen ergreifen, um das Ausbreiten des Coronavirus’ zu bremsen“, heißt es in der Mitteilung der Verwaltung. In Potsdam werden die Kitas ab dem 4. Januar 2021 daher nur eine Notbetreuung anbieten.
Für die Inanspruchnahme der Notbetreuung gelten die gleichen Regeln wie für Hortkinder bei der vom Land Brandenburg ausgesetzten Präsenzpflicht an Schulen, teilte die Stadt mit. Anspruch auf Notbetreuung für die Kinder bestehe, wenn ein Elternteil in einem medizinischen oder pflegerischen Beruf arbeitet. Dies sei unabhängig von der Arbeit des zweiten Sorgeberechtigten, heißt es.
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Die Lage in den Krankenhäusern hat sich über Weihnachten verschärft. Die Zahl der Corona-Patienten in den Potsdamer Krankenhäuser ist deutlich angestiegen. Allein von Samstag auf Sonntag sind zehn weitere Menschen aufgrund ihrer Covid-19-Erkrankung eingeliefert worden. Insgesamt wurden am Sonntag 102 Menschen stationär behandelt. Davon wurden 25 intensivmedizinisch versorgt. Sechs mehr als am Vortag.
Stadt sichert 20 Betten in privater Klinik
Um der angespannten Lage in den Krankenhäusern entgegenzuwirken, hat sich die Stadt 20 Betten in der privaten Heinrich-Heine-Klinik gesichert. Wie berichtet hatte die Stadt in der vergangenen Woche ein sogenanntes Großschadensereignis ausgerufen, was ihr erweiterte Befugnisse erlaubt. Die Klinik habe auf eine entsprechende Anfrage reagiert. „Wir sind sehr froh darüber“, sagte Stadtsprecher Jan Brunzlow.
Außerdem soll die Zahl der Betten für Covid-Patienten im sogenannten Versorgungscluster Corona West (VCC), zu dem Kliniken in Potsdam, Brandenburg an der Havel, Potsdam-Mittelmark, Teltow-Fläming und im Havelland gehören, bis Montag auf 320 aufgestockt werden. Vor einer Woche waren es noch 265 Betten. Die zusätzlichen Betten dürften bitter nötig sein: Am Sonntagmorgen waren nämlich 95 Prozent der vorhandenen Intensivbetten und 81 Prozent der Normalbetten im VCC schon belegt.
25 Neuinfektionen am Sonntag gemeldet
Auch die Zahl der Corona-Fälle in der brandenburgischen Landeshauptstadt ist weiter gestiegen. Von Samstag auf Sonntag sind 25 neue Corona-Erkrankungen bekannt geworden, die Gesamtzahl stieg auf 3294 bestätigte Coronavirus-Infektionen. Da der Anstieg der Corona-Zahlen über die Weihnachtstage geringer ausgefallen ist als noch in der Vorwoche, ist die Sieben-Tage-Inzidenz gesunken und lag am Sonntag bei 268,9. Leicht gestiegen ist dagegen die Zahl der Menschen, die sich in häuslicher Quarantäne befinden. Nach Angaben des Gesundheitsamtes waren es am Sonntag 784 Personen. 32 mehr als am Vortag.
Wie berichtet sollen am Dienstag in Potsdam die ersten Impfungen mit dem Impfstoff der Firmen Biontech und Pfizer stattfinden. Geimpft werden zunächst Mitarbeiter des Klinikums „Ernst von Bergmann“, die in den Hochrisikobereichen wie den Covid-Stationen, der Zentralen Notaufnahme und weiteren hochsensiblen Bereichen arbeiten. Das Klinikum erwartet dafür am Dienstag 500 Impfdosen.
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