Rückzieher von Investmentgesellschaft: Investor für Speicherstadt gesucht
Die Investmentgesellschaft der Familie von Potsdam-Mäzen Hasso Plattner entwickelt doch nicht die nördliche Speicherstadt. Die HPC Germany zieht sich aus dem Projekt zurück - an den Plänen ändert sich nichts.
Templiner Vorstadt - Überraschende Wende bei den Planungen für die nördliche Speicherstadt: Das Areal direkt an der Havel, die letzte große Innenstadtbrache, wird nicht von einer Investmentgesellschaft der Familie von Hasso Plattner entwickelt (PNN berichteten). Dies teilte die HPC Germany GmbH mit Sitz in Babelsberg am Mittwoch den PNN mit. Das Projekt Speicherstadt Nord werde von der Asenticon AG geführt, hieß es. Der Immobilienentwickler Asenticon mit Sitz in Potsdam unter Führung von Klaas Vollbrecht betreut derzeit ein Projekt, das Unternehmen der Familie Plattner finanzieren. Asenticon sei ein „geschätzter Partner“ hieß es entsprechend von der Investmentgesellschaft.
Mit neuen Investoren wird bereits verhandelt
Wie die HPC GmbH nun mitteilte, hatte die Gesellschaft für die Speicherstadt Nord „damals die Finanzierung des Projektes als reines Finanzinvestment in Erwägung gezogen“. Vor etwa zwei Monaten sei jedoch entschieden worden, dieses Investment nicht weiter zu verfolgen. Laut HPC GmbH verhandle die Asenticon derzeit mit anderen potenziellen Investoren.
Auf Wissenschaftler zugeschnittenes Quartier geplant
Dies ist nach PNN-Recherchen zutreffend. Klar ist demnach zudem, dass sich an den Plänen für das Speicherstadt-Areal nichts ändern wird, auch wenn nicht die Investmentgesellschaft der Familie Plattner die Entwicklung finanzieren wird. Geplant ist wie berichtet mit Bezug auf den nahe gelegenen Wissenschaftspark auf dem Telegrafenberg ein speziell auf Forscher und Wissenschaftler zugeschnittenes Wohn- und Gewerbequartier nebst Hotel, Boardinghaus und vielfältigen Gastronomieangeboten. Gut 100 Millionen Euro sollen dort investiert werden, hatte Asenticon-Vorstand Vollbrecht gesagt.
Bebauung ist lockerer als vorgesehen
Das Konzept, das Asenticon gemeinsam mit den renommierten Berliner Architektenbüros Hilmer & Sattler und Albrecht sowie Tchoban Voss erarbeitet hat, war in Potsdam im Fachgremium der Stadtverordnetenversammlung, dem Bauausschuss, gut aufgenommen worden. Die Bebauung sei lockerer als es der Bebauungsplan zulassen würde, auch soll das Quartier mit insgesamt sieben fünf- und sechsgeschossigen Gebäuden mit rund 250 Wohnungen und wissenschaftsnahem Gewerbe sehr grün werden. Wie es genau aussehen soll, wird bislang weitgehend geheim gehalten.
Vollbrecht hatte angekündigt, dass die Pläne erst vorgestellt werden, wenn der Kaufvertrag unterzeichnet ist. Das wird nun möglicherweise etwas länger dauern als geplant – vielleicht aber auch nicht. Als das Areal von der kommunalen Pro Potsdam GmbH ausgeschrieben war, gab es für die sieben Tranchen 17 Bewerber.
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