Potsdam Museum: Hoffen auf Platz im Kreativquartier
Das Potsdam Museum hält an Erweiterungsplan fest. Die Chancen auf die Umsetzung des von Direktorin Jutta Götzmann favorisierten Projekts am Alten Markt stehen jedoch schlecht.
Potsdam - Zwei Optionen für die dringend nötige Erweiterung des Potsdam Museums stehen aktuell im Raum: ein Erweiterungsbau der Räume am Alten Markt – oder ein Standort im neu entstehenden Kreativquartier. Oder keins von beiden? Denn beide Optionen sind inzwischen angesichts der coronabedingten Defizite von der Stadt als zu teuer verworfen worden – das Vorhaben sei als freiwillige Leistung „auf absehbare Zeit nicht abbildbar“.
Das ist zwar noch keine definitive Absage – aber nicht weit weg davon. Muss sich das Museum von der Idee einer Erweiterung verabschieden? Nicht, wenn es nach Stadtverordnetem Sascha Krämer (Linke) geht. „Nicht alle Türen sind zu“, twitterte er in Reaktion auf den abgesagten Anbau. Das 13,7 Millionen teure, von Direktorin Jutta Götzmann favorisierte Projekt am Alten Markt hält auch er für „unrealistisch“ – aber die Option Kreativquartier noch nicht für ausdiskutiert.
Krämer hatte diese aufgetan und zuletzt einen Antrag in die Stadtverordnetenversammlung eingebracht, um „die Option einer Ansiedlung des Potsdam Museums im Kreativquartier weiter voranzutreiben“.
Die Idee: Die Stadt soll die Unterstützung, die sie 2021 nicht geben kann, im Haushalt 2023/2024 einplanen. Bis dahin, hofft Krämer, hat sich die Situation etwas entspannt. Die Erweiterungspläne würden somit nur verschoben. Die Firma Glockenweiß würde den Platz für das Museum reservieren, sagt Krämer. Allerdings nur, wenn die Stadt ihre klare Zustimmung dafür signalisiert.
Erweiterung müsste kleiner ausfallen
Damit das gelingt, müsste die Erweiterung allerdings kleiner ausfallen als derzeit geplant. Aktuell würde die Miete im Kreativquartier für 1769 Quadratmeter 510.000 Euro plus 212.000 Euro Nebenkosten im ersten Jahr betragen – zuzüglich einmaliger Ausstattungskosten von 790.000 Euro. Krämer jedoch sagt, diese Summe sei verhandelbar: Die Nebenkosten von zehn Euro pro Quadratmeter etwa seien sehr hoch angesetzt. Und auch die derzeit eingeplanten 400 Quadratmeter Bürofläche brauche das Museum nicht unbedingt.
Museumsleiterin Jutta Götzmann sagt: „Wir könnten auch mit 70 oder 80 Quadratmeter Bürofläche auskommen.“ Zudem sei im Angebot der Firma Glockenweiß ein Veranstaltungsraum enthalten, den man bereits am Alten Markt habe. Für die Absage an das Anbau-Projekt angesichts aktueller Defizite zeigt Götzmann Verständnis: „Alles andere wäre vermessen.“ Jetzt sei zu überlegen, wie die Kosten zu reduzieren wären. Bei den Nebenkosten sieht sie aber keinen Spielraum.
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Götzmann will Nutzungskonzept vorlegen
„Was ich mir jetzt wünsche, ist eine Absichtserklärung, ob man vorhat, das Ziel dennoch langfristig zu verfolgen“, sagt Götzmann. In der nächsten Sitzung des Kulturausschuss will sie ein Konzept zur Nutzung im Kreativquartier vorlegen.
Auch Fördervereinsvorsitzender Markus Wicke hat Ideen: Mittel für die Ausstattung organisieren oder neue, regelmäßige Unterstützer:innen gewinnen. „Die Idee wäre, der Stadt regelmäßig eine Summe X zur Verfügung zu stellen.“ Er sagt: „Wir werden jetzt jedenfalls nicht die Hände in den Schoß legen und auf Gottes Segen warten.“ Das Projekt „mehr Platz für das Museum“ ist noch nicht vom Tisch.
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