Sozialer Wohnungsbau in Potsdam: Grundstein für 165 neue Wohnungen im Bornstedter Feld
Pro Potsdam investiert 32 Millionen Euro in den Bau neuer Wohnungen am Volkspark. Weil ein Großteil davon als Sozialwohnungen vermietet wird, gibt es kräftige finanzielle Unterstützung vom Land.
Bornstedter Feld - Seit Montag liegt der Grundstein: 165 Wohnungen, davon 75 Prozent zu Sozialmieten, errichtet das städtische Wohnungsunternehmen Pro Potsdam an der Georg-Hermann-Allee. 2019 sollen die Wohnungen unweit des Volksparks mit bis zu fünf Zimmern und Flächen zwischen 45 Quadratmetern und 105 Quadratmetern bezugsfertig sein. Gebaut wird den Angaben zufolge energiesparend und barrierefrei. Das Berliner Architektenbüro Müller Reimann konnte sich beim Wettbewerb durchsetzen. 75 Prozent der Wohnungen sollen von Mietern mit einem Wohnberechtigungsschein genutzt werden: Für sie fallen dann Nettokaltmieten von 5,50 Euro oder – beim sogenannten Wohnberechtigungsschein+40 – 7 Euro an, wie Pro- Potsdam-Chef Horst Müller-Zinsius bei der Grundsteinlegung sagte.
Möglich wird das durch kräftige finanzielle Unterstützung vom Land: Über das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung sowie die Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) flossen gut 19 Millionen Euro Fördergelder als Darlehen. Weitere rund sechseinhalb Millionen Euro steuerte die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bei, der Eigenanteil der Pro Potsdam lag ebenfalls bei rund sechseinhalb Millionen Euro, wie Müller-Zinsius sagte. Er erinnerte an das erste Bauvorhaben mit gefördertem Wohnungsbau der Pro Potsdam, für das vor 18 Jahren der Grundstein gelegt worden war. Damals habe er angesichts hoher Leerstandsraten der Idee des geförderten Neubaus skeptisch gegenüber gestanden, erinnerte sich Müller-Zinsius: „Zehn Jahre später haben wir nach öffentlich gefördertem Wohnraum gerufen.“
Weitere geförderte Neubauprojekte an den Roten Kasernen geplant
Derzeit hat das städtische Wohnungsunternehmen nach eigenen Angaben knapp 3000 Sozialwohnungen im Bestand. Weitere geförderte Neubauprojekte sind unter anderem an den Roten Kasernen geplant. Dort habe die Pro Potsdam zwei Grundstücke gekauft, sagte Müller-Zinsius. Ines Jesse, die Staatssekretärin im Landesinfrastrukturministerium, lobte die Anstrengungen der Pro Potsdam. Die Landeshauptstadt könne Vorbild auch für andere Kommunen sein, wenn es um die Nutzung der Wohnungsbauförderung gehe: „Unser Topf ist noch voll.“
Tatsächlich wächst die Nachfrage nach Sozialwohnungen in Potsdam: Wurden 2011 noch 1688 Wohnberechtigungsscheine von der Stadt ausgestellt, waren es im vergangenen Jahr 2645, wie Gregor Jekel, Bereichsleiter Wohnen, den PNN sagte. Nach seiner Einschätzung liegt der Anstieg unter anderem am angespannten Wohnungsmarkt sowie am Zuzug von anerkannten Geflüchteten. Ein Wohnberechtigungsschein gilt jeweils für zwölf Monate.
+++
Der Ruf nach mehr soll Sozialwohnungen ist berechtigt: Der Bedarf wächst in Potsdam stetig. Das Land sollte aber nicht vergessen, seine Förderpraxis zu überarbeiten. Nur so kann sozialer Wohnungsbau auch für private Investoren interessanter werden, meint PNN-Autorin Jana Haase in ihrem Kommentar.
+++
- bbbbbb
- Brandenburg neu entdecken
- Charlottenburg-Wilmersdorf
- Content Management Systeme
- Das wird ein ganz heißes Eisen
- Deutscher Filmpreis
- Die schönsten Radtouren in Berlin und Brandenburg
- Diversity
- Friedrichshain-Kreuzberg
- Lichtenberg
- Nachhaltigkeit
- Neukölln
- Pankow
- Reinickendorf
- Schweden
- Spandau
- Steglitz-Zehlendorf
- Tempelhof-Schöneberg
- VERERBEN & STIFTEN 2022
- Zukunft der Mobilität