Umstrittenes Großprojekt in Potsdam: Forum Krampnitz nun in digitaler Form
Seit Beginn der Coronakrise war das Forum Krampnitz als Möglichkeit der Bürgerbeteiligung ausgesetzt. Nun steuert das Rathaus um.
Potsdam - Erstmals seit mehr als einem Jahr findet in Potsdam wieder ein öffentliches Forum zum umstrittenen Großprojekt Krampnitz statt – pandemiebedingt allerdings in digitaler Form. Das kündigte die Stadtverwaltung jetzt an. Am kommenden Dienstag werde es dabei zwischen 18 und 20 Uhr um die besonders kontrovers diskutierten Themenbereiche Mobilität und Verkehr gehen, aber auch um den Planungsstand für das neue Stadtviertel im Norden. Zu der Sitzung kann man sich im Internet auf der Seite www.krampnitz.de einwählen. „Wer am Termin selbst nicht online teilnehmen kann, findet dort ab dem Folgetag einen Mitschnitt der digitalen Veranstaltung sowie die Präsentationen der Sitzung“, so das Rathaus in der Ankündigung.
Aus der Politik hatte es bereits Kritik gegeben
Seit Anfang 2018 hatten Projektverantwortliche, etwa aus der Bauverwaltung unter Dezernent Bernd Rubelt (parteilos) und der kommunalen Pro Potsdam, im Forum Krampnitz regelmäßig alle ein bis zwei Monate über den Verfahrensstand berichtet – bis zum Beginn der Coronakrise, zuletzt am 3. März 2020. Seitdem fanden die Foren nicht mehr statt, was schon zu kritischen Fragen aus der Politik geführt hatte – etwa von der Fraktion Die Andere. Dazu hatte die Bauverwaltung bereits im Januar erklärt, die Informationsrechte der Stadtverordneten würden auch über regelmäßige Statusberichte und eine interfraktionelle Arbeitsgruppe zum Thema sichergestellt.
Viele Probleme für Krampnitz
Beim jetzt anstehenden Online-Termin geht es neben den für dieses Jahr geplanten Baumaßnahmen vor Ort speziell um „Fragestellungen“ aus den Themengebieten Mobilität und Verkehr, wie es das Rathaus formulierte. Wie berichtet gibt es hier noch ungelöste Probleme und Bedenken vieler Anwohner im Norden, die vor einem Verkehrsinfarkt warnen, sollten in Krampnitz tatsächlich einmal bis zu 10 000 Menschen wohnen. Derzeit sind allerdings maximal 5000 Anwohner zulässig. Ein Grund für die Begrenzung ist die noch fehlende Anbindung an das Tramnetz. Die Stadt ist noch mit den Planungen für die vorgesehene Trasse befasst ist – gegen die es bereits erste Klagedrohungen von betroffenen Grundstückseigentümern gibt. An der Verkehrsanbindung hängt wie berichtet unter anderem auch die Frage, ob in dem künftigen Stadtteil künftig auch Sozialwohnungen errichtet werden. Zunächst will der Großinvestor Deutsche Wohnen in dem Viertel alte Kasernengebäude sanieren und so ab 2024 hunderte Wohnungen schaffen.