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Hatte ein starkes Debüt. Tino Schmidt bekam für sein erstes Pflichtspiel im SVB-Dress viel Beifall von den Rängen. Der 23-jährige Offensivspieler präsentierte sich äußerst laufstark und spielfreudig und bereitete die 1:0-Führung für Nulldrei vor.
© Jan Kuppert

SV Babelsberg 03: Fingerzeig zum Auftakt

Der SV Babelsberg 03 startete mit einem 2:1-Sieg gegen Hertha BSC II in die neue Saison der Fußball-Regionalliga. Die Babelsberger zeigten gute Ansätze. Zu sehen bekamen sie unter anderem ein ehemaliger Weltklasse-Stürmer und späterer Bundestrainer.

Andis Shala nannte es einen „Fingerzeig nach oben“. Mit einem 2:1 (1:0)-Sieg gegen die Talentriege von Hertha BSC II ist der SV Babelsberg 03 beim Trainerdebüt von Almedin Civa in die neue Regionalliga-Saison gestartet. „Wir sind eine gute Mannschaft, die heute gegen eine spielstarke Hertha gewonnen hat“, schob der Siegtorschütze nach Ende der Hitzeschlacht am gestrigen Sonntag nach. Der Torjäger hatte in der 72. Minute mit einem sehenswerten Kopfball vier Minuten nach dem 1:1 der Gäste die passende Antwort parat, die nach Abpfiff Civa zum Lob für seine gesamte Mannschaft animierte: „Wie wir nach dem Ausgleich zurückgekommen ist, war stark.“

„Wille und Mentalität sind unsere Zukunft“, gab Civa einen Ausblick auf künftige Auftritte seiner Mannschaft, die zu den jüngsten der Nordost-Staffel gehört und einen personellen Um- und Aufbruch markiert. 1517 Zuschauer – darunter an seinem 53. Geburtstag Ex-Bundestrainer Jürgen Klinsmann, der zum Pflichtspiel-Debüt seines Sohnes Jonathan im Hertha-Torwartdress ins Karl-Liebknecht-Stadion gekommen war – konnten sich selbst einen Eindruck machen, was vom SVB zu erwarten ist.

Stabile Abwehr, schnelles Umschalten

Zum einen aggressive Verteidigungsarbeit, was gegen die technisch starken und ballsichereren Hertha-Talente bei den gestrigen Bedingungen fast bis zum Umfallen praktiziert wurde. Der SVB funktionierte als kollektiver Defensivverbund. „Wir haben sehr gut gestanden“, befand Sommer-Neuzugang Tino Schmidt, der bei seiner Auswechslung in der 84. Minute für seinen starken Auftritt reichlich Beifall bekam. Der 23-Jährige war es auch, der bereits nach 45 Sekunden den ersten sehenswerten Angriff im Eiltempo über die rechte Außenbahn initiierte – seine Hereingabe hätte Lukas Knechtel schon fast zur Führung verwerten müssen. Das schnelle Umschalten bei Ballgewinn war eine zweite Auffälligkeit im Spiel des SVB – vor allem in der Anfangsphase. „Als Babelsberg nach fünf Minuten bereits drei Ecken hatte, fragst du dich von draußen schon, wann deine Spieler wach werden“, beschrieb Hertha-Trainer Ante Covic später seine Wahrnehmung der Nulldrei-Offensive.

Das 1:0 in der 17. Minute war dann auch das Resultat schnelles Umschaltens: Hertha dominierte zu diesem Zeitpunkt zwar zunehmend das Geschehen, doch brachte ein Fehlpass den SVB in Ballbesitz – Shala und Schmidt kombinierten sich flugs durch die aufgerückte Berliner Abwehr und Kubilay Büyükdemir drückte den zunächst von Klinsmann abgewehrten Ball im Nachsetzen über die Linie.

Junge Talente statt gestandene Männer

Überhaupt die neue Nummer 7 des SVB: Der 19-Jährige hat Spielmacherqualitäten, war häufig Dreh- und Angelpunkt – bis zu seiner frühen, verletzungsbedingten Auswechslung in der 31. Minute. Für ihn kam Antonin Hennig, 20-jähriges Eigengewächs, ebenso wie Tobias Dombrowa, der vergangene Woche kurz an seinem 18. Geburtstag seinen Vertrag beim SVB unterschrieb und in der 84. Minute sein Regionalligadebüt gab.

Statt gestandene Fußballer wie Ugurtan Cepni oder Bilal Cubukcu, die inzwischen beim BFC Dynamo spielen, notiert Civa jetzt Namen wie Dombrowa in der Mannschaftsaufstellung und hofft, „dass der Junge bloß keinen Fehler macht, wenn ich ihn reinbringe“. Gleichzeitig weiß Civa, dass Fehler passieren werden. Ante Covic kennt das nur allzu gut: „Seht ihr“, sagte er, „jetzt geht es euch genauso wie mir jedes Jahr mit den jungen Spielern, die jetzt schnellstmöglich erwachsen werden müssen.“ Ein Beitrag zur Erwachsenenbildung war das gestrige Spiel für beide Teams – mit der freudvolleren Lektion für den SVB, der die starken Hertha-Phasen mit Ausnahme des Gegentors durch Shawn Kauter schadlos überstand und mit guten Kontern selbst mehrfach zum Fingerzeig ansetzte.

SV Babelsberg 03: Gladrow - Okada, Eglseder, Wilton - Knechtel, Saalbach, Reimann - Hoffmann (69. El-Jindaoui), Schmidt (84. Dombrowa), Büyükdemir (31. Hennig) - Shala

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