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Er kam, sah und traf. Laurits Schulze-Buschhoff wurde in der 70. Minute eingewechselt und konnte fünf Minuten später über sein erstes Regionalliga-Tor jubeln. Ein unsanfter Sturz auf den Boden knockte ihn dann kurze Zeit später aus.
©  Jan Kuppert

SV Babelsberg 03 gegen den FSV 63 Luckenwalde: Filmriss beim Torfestival

Das Babelsberger Sturm-Talent Laurits Schulze-Buschhoff erzielt beim 6:1-Sieg gegen den FSV 63 Luckenwalde sein Premierentor in der Fußball-Regionalliga Nordost. Richtig erinnern kann er sich an den Treffer jedoch nicht.

An sein erstes Regionalliga-Tor kann sich Laurits Schulze-Buschhoff gar nicht mehr richtig erinnern. Das Stürmer-Talent des SV Babelsberg 03 machte am vergangenen Freitagabend beim 6:1 (1:0)-Torfestival gegen den FSV 63 Luckenwalde das halbe Dutzend voll und jagte jubelnd über den Platz. Wenige Minuten später landete der Fußballer nach einem Kopfball-Duell aus gut einem halben Meter Höhe unsanft auf dem Boden, sodass er nach Abpfiff benommen vom Platz geführt wurde.

Seine Mannschaftskollegen feierten indes ausgelassen mit den Fans der Nordkurve den höchsten Sieg seit Langem. Die Jubelgesänge im Rücken, trottete FSV-Torhüter Sven Roggentin enttäuscht vom Platz und grollte: „Sechs Dinger sind einfach zu viel!“ Aus seiner Sicht stimmt das. Aus Nulldrei-Perspektive hätten es sogar noch mehr Tore sein können. Denn der verbalen Ankündigung von Linksverteidiger Severin Mihm vor dem Derby, sich viele Chancen zu erspielen und diese möglichst zahlreich zu nutzen, ließen die Babelsberger vor 1874 Zuschauern auch Taten folgten.

Nulldreier zunächst mit Anlaufschwierigkeiten

Allerdings brauchten sie gut 20 Minuten, um den bis dahin mutig spielenden Luckenwaldern klarzumachen, wer das Hoheitsrecht im Karl-Liebknecht-Stadion hat. Mit dem von Bilal Cubukcu zum 1:0 verwandelten Freistoß „ist das Spiel total gekippt“, resümierte FSV-Coach Jörg Heinrich später. „Dann gab es Welle auf Welle“, ergänzte SVB-Trainer Cem Efe. Mit einem Doppelpack früh in der zweiten Halbzeit beendete Matthias Steinborn seine Torflaute, Andis Shala erhöhte seine Saisonausbeute auf zwölf Treffer, Leon Hellwig feierte seine persönliche saisonale Tor-Premiere sowie eine überzeugende Regieleistung über 90 Minuten. Und seine Mitspieler werden Schulze-Buschhoff gern noch einmal beschreiben, dass er für sein Kopfballtor tief am linken Pfosten abtauchen musste, um einen von Shala an die Latte gesetzten Ball über die Linie zu befördern.

Es war vor dem Anpfiff vor allem für Cem Efe ein Spiel der Unbekannten. Zum dritten Mal in Folge musste der SVB-Coach seine Vierer-Abwehrkette umbauen, nach dem neben Laurin von Piechowski (wahrscheinlich vier Wochen Pause wegen eines Knochenödems) und Ugurtan Cepni (Rotsperre) auch der erkrankte Christian Schönwälder ausfiel. So kam Hendrik Müller zu seinem Startelf-Debüt, welches der kopfballstarke und schnelle Verteidiger gut meisterte.

Merphi Kwatu belebt das SVB-Offensivspiel

Offensiv fiel Onur Uslucan (Muskelfaserriss) aus, für ihn rückte Merphi Kwatu in die Startelf. Und der 19-Jährige wurde zum belebenden Element in den Offensivbemühungen des SVB. Kwatu traute sich viel, war immer wieder anspielbereit und versuchte, insbesondere Steinborn und Shala in Szene zu setzen. Es gab Applaus von den Rängen bei seiner Auswechslung. „Wenn du die Chance bekommst, von Anfang an zu spielen, musst du Mut haben und dich beweisen wollen“, sagte Kwatu nach Spielschluss.

Efe zeigte sich vom Auftritt seiner Spieler aus der zweiten Reihe nicht sehr überrascht. Er wisse, um deren Qualitäten, „sonst wären sie nicht in unserem Kader“, sagte er und betonte: „Ich muss darauf vertrauen können, dass sie ihre Leistungen auch abrufen.“ Er sei froh, dass er dies am Freitagabend konnte. Freilich erwies sich der Tabellenvorletzte aus Luckenwalde im zunehmenden Spielverlauf als dankbarer Gegner, um Selbstbewusstsein zu tanken. „Dass sich die Spieler irgendwann aufgegeben haben, ist verständlich“, meinte Heinrich und musste anerkennen: „Wir haben nicht die Qualität, um hier mitzuhalten.“

Am Freitag auswärts gegen Nordhausen

Welchen Wert dieses ausgestellte Zeugnis für den sechstplatzierten SVB hat, wird sich am kommenden Freitag im Duell bei Wacker Nordhausen zeigen. Der zuletzt leicht schwächelnde Aufstiegsaspirant präsentierte sich im Hinspiel als einer der spielstärksten Gegner. „Aber auch dort werden wir unsere Chancen haben“, kündigte Mihm an, während Kwatu meinte: „Nach so einem Spiel bist du heiß auf mehr. Egal, wer als Nächstes kommt.“

SVB: Otremba – Mihm, Müller, Akdari, Grundler – Hellwig, Sindik – Kwatu (63. Fiegen), Cubukcu, Steinborn (70. Schulze-Buschhoff) – Shala (78. Hennig). Tore: 1:0 Cubukcu (26.), 2:0, 3:0 Steinborn (54., 62), 4:0 Shala (64.), 5:0 Hellwig (68.), 6:0 Schulze-Buschhoff (75.), 6:1 Fouley (90.+2).

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