Wettbewerb für Gestaltung gestartet: Erster Bauantrag für Kreativquartier noch 2020
Ausgewählte Architekturbüros haben jetzt die Aufgabenstellung zur Gestaltung des geplanten Kreativquartiers erhalten. Noch in diesem Jahr soll der Bauantrag gestellt werden.
Potsdam - Trotz Coronakrise bereitet das Rathaus die nächsten Schritte für den Bau des Kultur- und Kreativquartiers vor. An ausgewählte Architekturbüros sei die Aufgabenstellung zur Gestaltung des Quartiers zwischen Werner-Seelenbinder-Straße und Plantage verschickt worden, teilte die Stadtverwaltung am Dienstag mit. Nach den Sommerferien soll ein Entwurf ausgewählt werden.
Mehr Zeit als geplant für die Architekten
Vor dem Hintergrund der Corona-Epidemie haben die Stadtverwaltung, der für das Areal zuständige Sanierungsträger Potsdam und der Bauherr Glockenweiß den zeitlichen Fahrplan leicht modifiziert, hieß es. Somit könne man den Büros bis zu sechs Wochen mehr Bearbeitungszeit einräumen. Die für das Verfahren ausgewählten Büros seien entsprechend ausgestattet und aufgestellt, um die komplexe Planungsaufgabe in diesem Zeitraum zu bearbeiten. Sie sollen das ausgewählte Village-Konzept architektonisch ausgestalten und die inneren Raumstrukturen konkretisieren.
Die Sitzung des Auswahlgremiums ist nach Rathausangaben für den Zeitraum nach den Sommerferien 2020 geplant. Der modifizierte Zeitplan sehe dann eine intensive Bearbeitung und Abstimmung der Entwurfsplanung vor, so dass der Bauantrag für den ersten Bauabschnitt noch in diesem Jahr eingereicht werden kann. Im ersten Bauabschnitt sollen kleinteilige Flächen für Kultur- und Kreativschaffende entstehen.
Über 18.000 Quadratmeter für die Kreativwirtschaft
Wie berichtet hatten die Stadtverordneten im Januar den Plänen für ein Kunst- und Kreativzentrum an der Plantage hinter der Garnisonkirche zugestimmt. Damit kann der Investor, das Berliner Architekturbüro Glockenweiß, das Areal der ehemaligen Feuerwache entwickeln. Insgesamt sollen rund 18.400 Quadratmeter Nutzfläche für die Kreativwirtschaft geschaffen werden, 7000 Quadratmeter davon sollen anfangs zu neun Euro netto kalt pro Quadratmeter vermietet werden. Ein erster Bauabschnitt soll bereits 2023 fertig sein, er ist als Ersatzbau für die im Rechenzentrum ansässigen Künstler und Kreativen gedacht. Der DDR-Bau sollte eigentlich nach 2023 abgerissen werden. Doch Mitte März hatte eine Mehrheit im Hauptausschuss beschlossen, dass für den Standort des Rechenzentrums ein neues Konzept erarbeitet werden soll. Ein Erhalt wird damit nicht mehr ausgeschlossen.
Unabhängig davon will Glockenweiß nach eigenen Angaben rund 85 Millionen Euro in das neue Kreativzentrum investieren. Die Pläne sehen eine Blockrandbebauung auf drei Seiten vor sowie im Inneren freistehende Gebäude. Der Berliner Projektentwickler will auch den Klosterkeller in der Friedrich-Ebert-Straße umbauen.