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"Der Mensch bezwingt den Kosmos" am Rechenzentrum. 
© Soeren Stache/dpa

Trotz Coronakrise: Architekturwettbewerb für Potsdamer Kreativquartier startet

Auf dem Gelände der alten Feuerwache soll ein neues Kreativzentrum entstehen. Am Zeitplan wird festgehalten - trotz Corona. 

Potsdam - Ungeachtet der aktuellen Coronakrise startet die Tage wie vorgesehen der Architekturwettbewerb für das neue Kreativquartier auf dem Areal der alten Feuerwache. „Geplant ist, dass der Investor am Freitag die entsprechenden Unterlagen an die teilnehmenden Architekten verschicken“, teilte Stadtsprecher Markus Klier. auf PNN-Anfrage mit. Insgesamt sechs Architekturbüros nehmen am Wettbewerb teil.

Das neue Kreativquartier soll eigentlich das Rechenzentrum ersetzen, das derzeit als Kunst- und Kreativhaus genutzt wird, aber nach geltendem Beschluss 2023 abgerissen werden soll. Das alte DDR-Gebäude steht auf dem Grundriss des Kirchenschiffs der  ehemaligen Garnisonkirche, die wiederaufgebaut werden soll. Zuletzt hatte aber Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) dafür plädiert, das Rechenzentrum möglichst trotzdem zu erhalten. Der Bau des neuen Kreativquartiers soll voraussichtlich rund 85 Millionen Euro kosten.

Integration des Mosaiks soll geprüft werden

Der Verbleib des denkmalgeschützten DDR-Mosaiks „Der Mensch bezwingt den Kosmos“ soll allerdings nun doch im  Architekturwettbewerb  berücksichtigt werden. Man habe tatsächlich zwischenzeitlich die Option diskutiert, auf die Übernahme des Mosaiks zu verzichten, sich jedoch dann mit Blick auf einen entsprechenden Beschluss der Stadtverordneten entschieden, das „Mosaik als optionales Gestaltungselement im hochbaulichen Wettbewerb weiterhin zu berücksichtigen“, erklärte Stadtsprecher Markus Klier. Es sei also letztlich Sache der Architekturbüros, zu klären, ob die Integration des Mosaiks mit den funktionalen Anforderungen des Kreativquartiers vereinbar ist.

In dem ursprünglichen Beschluss der Stadtverordneten heißt es: „Der Umgang mit dem denkmalgeschützten Mosaik ist zu klären mit dem Ziel, das Kunstwerk am Standort zu platzieren.“ Wie berichtet hatte einer der beiden Projektentwickler der Berliner Firma Glockenweiß, Christopher Weiß, berichtet, die Zukunft des Mosaiks werde  vorerst außenvor gelassen. In ihrem ersten Entwurf für die damals durchgeführte Konzeptvergabe hatte Glockenweiß erwogen, die 18 Teile des Mosaik aus dem Jahre 1972 an mehreren Stellen getrennt von einander aufzuhängen. Inzwischen hat sich in der Stadt aber eine Debatte um die Bedeutung und den weiteren Erhalt des von Fritz Eisel erschaffenen Kunstwerks entwickelt. Anlass waren Erwägungen des kommunalen Sanierungsträgers, das in Teilen beschädigte Mosaik hinter Holzwänden zu verbergen.

Kann das Mosaik restauriert werden? 

Auf einem vor Kurzem abgehaltenen Symposium zur Zukunft des Mosaiks sprach sich auch Landeskonservator Thomas Drachenberg wie berichtet dafür aus, das Kunstwerk als Ganzes zu erhalten. Das soll nun auch gewährleistet sein, sagte Stadtsprecher Klier den PNN. Nach Vorgabe  der  Unteren Denkmalschutzbehörde müssten die 18 Mosaikwandbilder „in korrekter Reihenfolge, rhythmisiert und witterungsgeschützt“ angebracht und „fußläufig erlebbar“ bleiben. Eine unzusammenhängende Verteilung sei  folglich nicht zulässig, so Klier.

Weiter unklar bleibt indes, ob das angeschlagene Mosaik in absehbarer Zeit grundhaft restauriert werden kann. Wie berichtet haben sich an drei Bildern einzelne Flächen vom Grund gelöst. Die Leistungen für die provisorische Sicherung, auf die man sich inzwischen verständigt habe, würden derzeit vom Sanierungsträger ausgeschrieben, so Klier. Über eine Restaurierung und dessen Umsetzung werde entschieden, wenn der Umgang mit dem Mosaik abschließend geklärt ist. Eine Schätzung der Kosten einer vollständigen Instandsetzung liege nicht vor. 

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