zum Hauptinhalt
Blick in das Labor im Bergmann-Klinikum. 
© Ottmar Winter

Die Lage in Potsdam am Donnnerstag: Erste Neuinfektion seit einer Woche

In Potsdam entspannt sich die Lage weiter. Die Corona-Abklärungsstelle in der Jägerallee wird nun geschlossen. Zum Ausbruchsgeschehen im Bergmann-Klinikum tagte die Untersuchungskommission.

Potsdam - Nach einer Woche ist in Potsdam wieder eine Neuinfektion mit Covid-19 gemeldet worden. Das teilte die Stadt auf ihrer Homepage mit. Damit haben sich seit Februar insgesamt 632 Potsdamer und Potsdamerinnen mit dem Coronavirus infiziert. 478 Patienten gelten Stand Donnerstagmorgen als genesen - zwei Personen mehr als am Vortag. Insgesamt sind 53 Potsdamerinnen und Potsdamer im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gestorben. 111 Menschen aus der Landeshauptstadt befinden sich derzeit als sogenannte Kontaktpersonen der Kategorie I in häuslicher Quarantäne.

Im Bergmann-Klinikum werden neun Covid-19-Patienten behandelt. Drei Personen liegen auf der Intensivstation, zwei davon werden beatmet. Das meldete das städtische Klinikum auf seiner Homepage (Stand: Donnerstag, 8.30 Uhr). In dem Krankenhaus sind seit dem 26. März 45 Menschen an oder mit einer Corona-Infektion gestorben.

[Abonnieren Sie kostenlos den neuen PNN-Newsletter "Potsdam Heute": Hier geht es zur Anmeldung.]

Untersuchungskommission tagte

Eine Untersuchungskommission beschäftigt sich mit dem Ausbruchsgeschehen. Am Donnerstag trafen sich die unabhängigen Experten, um über die Gründung von Arbeitsgruppen zu sprechen und das Gesundheitsamt zu den Geschehnissen am zweitgrößten Krankenhaus Brandenburgs zu hören, wie die ehemalige Gesundheitsministerin Brandenburgs und Vorsitzende der Kommission, Anita Tack, der Deutschen Presse-Agentur sagte. Die Kommission werde sich alle Strukturen und die bisherige Zusammenarbeit der Gremien genau ansehen.

Durch das Ausbruchsgeschehen in der Einrichtung sei eine große Verunsicherung bei Patienten und Bevölkerung entstanden, sagte Tack. „Wir wollen Vertrauen wiederherstellen und auch die Wertschätzung gegenüber dem Personal.“ Zudem solle untersucht werden, was künftig am Klinikum noch besser gemacht werden könne. Grundlage sind für Tack der Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI), aber auch der Krankenhausplan des Landes, der in ihrer Zeit als Ministerin erarbeitet wurde und noch immer gelte, so Tack.

Anita Tack, ehemals Gesundheitsministerin des Landes Brandenburg.
Anita Tack, ehemals Gesundheitsministerin des Landes Brandenburg.
© picture alliance / dpa

[Wenn Sie alle aktuellen Entwicklungen zur Coronavirus-Krise live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere runderneuerte App, die Sie hier für Apple-Geräte herunterladen können und hier für Android-Geräte.]

Corona-Tests beim Hausarzt

Am 31. Mai schließt die Corona-Abklärungsstelle in der Potsdamer Jägerallee. Wie die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg (KVBB) mitteilte, werden medizinisch indizierte Tests auf eine Corona-Infektion ab Juni in die ambulante Regelversorgung verlagert. Darauf verständigten sich laut Mitteilung die KVBB und Vertreter der Potsdamer Haus- und Kinderärzte.

„Dank des aktuellen Pandemieverlauf, der verbesserten Versorgung mit Schutzausrüstung und den zurückgehenden Testzahlen in der Abklärungsstelle kann in den Arztpraxen getestet werden“, sagt dazu MUDr./ČS Peter Noack, Vorstandsvorsitzender der KVBB. „Ich danke allen Kolleginnen und Kollegen, die sich in der Abklärungsstelle und nun in ihren eigenen Praxisräumen in der COVID-19 Diagnostik engagieren.“  Die Corona-Abklärungsstelle Am Stern, Pietschkerstraße 14-17, wurde bereits zum 30. April geschlossen.

Tägliche Betreuung in den Kitas der Awo

In den Kitas und Horten der Potsdamer Arbeiterwohlfahrt, dem größten Kita-Träger der Stadt, sollen Kinder ab der kommenden Woche täglich betreut werden können. Das kündigte die Awo auf ihrer Internetseite an: „Wir freuen uns, dass wir in der Regel alle Kinder im Alter bis zur Einschulung mindestens sechs Stunden und alle Hortkinder mindestens vier Stunden betreuen zu können.“ Damit gehe man über den vom Land Brandenburg vorgegebenen Mindestanspruch von vier Stunden an einem Tag pro Woche weit hinaus. Ab dem 2. Juni setze man das um. (mit dpa)

Zur Startseite