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Auf geht's. Für Cheftrainer Guillermo Hernandez ist es die erste Saisonvorbereitung beim SCP. 
© Gerhard Pohl

Trainingsauftakt beim SC Potsdam: Erfolg weckt Interesse

Frauenvolleyball-Bundesligist SC Potsdam ist in die Vorbereitung auf die neue Saison gestartet. Das Team von Cheftrainer Guillermo Hernandez möchte an die Vorsaison anknüpfen. Einen Testlauf der Vorbereitung suchen SCP-Fans dieses Jahr vergeblich. 

Potsdam - Die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte hat scheinbar viel Interesse am Frauenvolleyball-Bundesligisten SC Potsdam geweckt. Immerhin rund 100 Fans verfolgten am Montagabend den öffentlichen Trainingsauftakt in der MBS-Arena, zudem gingen laut Teammanager Eugen Benzel vorige Woche bereits 120 Dauerkarten-Bestellungen für die neue Spielzeit ein. „Das ist beachtlich“, sagte Benzel, dessen Club vergangene Saison zum zweiten Mal das Halbfinale des Deutschen Pokals sowie erstmalig die Runde der besten vier Mannschaften in den Bundesliga-Playoffs erreicht hatte. 

Ziel für 2019/20 sei es, in den Wettbewerben wieder weit zu kommen, sagte Guillermo Hernandez. „Wir sind hier optimistisch, aber müssen auch realistisch sein“, so der Cheftrainer. In der Spitze und Breite habe sich die Qualität der Bundesliga im Vergleich zum Vorjahr verbessert. „Es wird jetzt noch enger“, vermutet er. Das Liga-Auftaktspiel am 5. Oktober beim Top-Team Dresdner SC werde gleich eine gute Standortbestimmung. Aber auch der Pokalstart am 3. November auswärts gegen den USC Münster ist eine Herausforderung.

"In der Stadt hat sich um die Mannschaft viel zum Positiven verändert"

Der zwölfköpfige Kader hat sich diesen Sommer auf sieben Positionen verändert. Natalie Wilczek, Antonia Stautz, Anne Hölzig, Eva Hodanova und Aleksandra Jegdic sind geblieben. Neu kommen Valerie Nichol, Brittany Abercrombie (beide USA), Sofija Medic (Serbien), Ana Escamilla (Spanien) und die deutschen Akteurinnen Deborah Scholz, Lisa Gründing und Denise Imoudu hinzu. 

Gründing und Imoudu sind in nunmehr elf Jahren SCP-Erstligazugehörigkeit die ersten Rückkehrerinnen beim Potsdamer Team. Beide spielten bereits für den Brandenburger Club, ehe sie 2018 zu den Ladies in Black Aachen wechselten. Nach nur einer Saison dort und ebenfalls dem Erreichen des Liga-Halbfinales gehen sie fortan wieder für den SCP ans Netz. „In der Stadt hat sich um die Mannschaft viel zum Positiven verändert, was unter anderem auf das Umfeld und das Trainerteam zutrifft“, erklärte Imoudu. An der Seite von Chefcoach Guillermo Hernandez, der im Dezember Davide Carli ersetzt hatte, stehen Riccardo Boieri sowie Ioannis Paraschidis als neue Assistenten. Das Trio betreut auch die griechische Frauen-Nationalmannschaft. Am von ihm in Potsdam eingeschlagenen Weg, schnell spielen zu lassen, möchte Hernandez festhalten.

Kein eigenes Turnier in der Saisonvorbereitung

„Wir wollen uns im Volleyball weiter verbessern und den Zuschauern attraktiven Sport bieten“, betonte auch SCP-Sportdirektor Toni Rieger. Er freut sich auf die Premiere der Dreifachbelastung. Neben der Bundesliga und dem Pokalwettbewerb tritt Potsdams auch im europäischen CEV-Cup an – in der ersten Runde geht es gegen das russische Top-Team Dinamo Kazan. Welche Attraktivität der SCP mittlerweile habe, spiegelt sich laut Rieger auch beim Übertragungsplan des Fernsehsenders Sport1 wider. Demnach werden in der 20 Spieltage umfassenden Bundesliga-Hauptrunde fünf Partien mit Potsdamer Beteiligung live gezeigt. Beteiligt ist der SCP auch an der Europameisterschaft, die ab 23. August in Polen, Ungarn, der Slowakei und Türkei stattfindet: Lisa Gründing und Ana Escamilla sind mit ihren jeweiligen Nationalteams dabei, zudem das Trainer-Trio mit Griechenland.

Nach dem Startschuss zur Saisonvorbereitung am Montag liegt für die Hernandez-Truppe im August zunächst der Schwerpunkt auf der Athletik, ab September wird dann an den spielerischen Strukturen gearbeitet. Mehrere Testmatches und Turnierteilnahmen seien geplant, erklärte Eugen Benzel. Aber: Nach sieben Auflagen werde es dieses Jahr kein eigenes internationales Volleyball-Masters in Potsdam geben. Der hohe Aufwand stand nicht im Verhältnis zum Nutzen. Das würde sich momentan auch trotz gestiegenen Interesses an den SCP-Volleyballerinnen wohl kaum ändern. 

Gerhard Pohl

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