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Die Kitabeiträge in Potsdam sind seit Jahren umstritten
© picture alliance / Julian Strate

Kita-Politik in Potsdam: Kritik von allen Seiten: Eltern und Träger nehmen Rathaus ins Visier

Beim Thema Kitas in Potsdam gibt es wieder Ärger - wie offene Briefe von Kita- und Elternvertretern zeigen. Die Positionen sind dabei teilweise unterschiedlich

Potsdam - Bei der Dauerbaustelle Kitabetreuung in Potsdam gibt es erheblichen Unmut bei Träger- und Elternvertretern. Das dokumentieren mehrere offene Briefe, die in den vergangenen Tagen veröffentlicht wurden. So wurde in einem über die Arbeiterwohlfahrt verbreiteten Schreiben die Kommunikationskultur seitens des Rathauses kritisiert. Es gebe zu viele offene Fragen, auch zu den neuerdings ungleichen Elternbeiträgen

Ferner seien noch zahlreiche Betriebskostenabrechnungen offen. „Die Verwaltung muss mit geeigneter Hard- und Software ausgestattet werden, damit aktuelle Dokumente gemeinsam bearbeitet werden können“, so eine Forderung der Träger. Zugleich wenden sie sich erneut gegen den Plan der Verwaltung zur Schaffung von kommunalen Kitas – solange nicht grundlegende Mängel in der Verwaltung beseitigt würden. Genannt wird etwa die „schleppende Erstattung“ offener Rechnungen.

Beschluss für Kita-Richtlinie ohne Debatte

Der Kita-Elternbeirat wiederum zeigte sich in einer neuen Erklärung irritiert darüber, dass in der heutigen Stadtverordnetenversammlung bereits über eine neue Richtlinie zur Kita-Finanzierung entschieden werden soll – obwohl es noch keine größeren öffentlichen Diskussionen darüber gegeben habe. So gebe es noch nicht nachvollziehbare Kostensteigerungen in dem Bereich. Diese müssten transparent hergeleitet werden, so die Elternvertreter. Hingegen fordern die Träger das Inkraftsetzen der neuen Richtlinie – schließlich hätte diese schon vor einem Jahr vorliegen müssen, so ihre Argumentation.

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Gutachten zu Falschberechnung erst ab 2021

Seit Jahren gibt es in Potsdam Auseinandersetzungen über die Höhe von Elternbeiträgen. Über Jahre waren diese zu hoch angesetzt, weswegen die Verwaltung bereits mehr als 30 Millionen Euro zurückgezahlt hat. Die Verantwortung für diesen Skandal soll ein Gutachten klären, das die Stadtverordneten bereits im September 2019 beschlossen hatten. Doch auch weil danach noch die genaue Aufgabenstellung abgestimmt werden musste, ist das Gutachten immer noch nicht in Auftrag gegeben. Das bestätigte das Jugendamt auf Anfrage von Die Andere. Die Veröffentlichung des Auftrags sei nun im ersten Quartal 2021 geplant.

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