Nach dem Hitzesommer: Düstere Teiche in Potsdam ausgetrocknet
Die Düsteren Teiche sind nach dem Hitzesommer komplett ausgetrocknet. Die Trinkwasserversorgung in Potsdam ist trotz anhaltender Trockenheit aber gesichert.
Potsdam - Kein Wasser. Nirgends. Die Düsteren Teiche nordwestlich vom Park Sanssouci im Katharinenholz sind dieser Tage komplett ausgetrocknet. Grund ist die Extremwetterlage in diesem Sommer, sagte Stadtsprecher Markus Klier auf PNN-Anfrage. Der Niederschlag in Potsdam liegt 2018 deutlich unter dem Jahresmittel: Insgesamt 286 Millimeter Niederschlag verzeichnet die Säkularstation am Potsdam Institut für Klimafolgenforschung auf dem Telegrafenberg bisher für dieses Jahr. Der Durchschnitt für diesen Zeitpunkt liegt bei gut 450 Millimetern. Selbst im „Jahrhundertsommer“ 2003 war bis Mitte Oktober mehr Regen gefallen als jetzt, im recht verregneten Jahr 2017 sogar mehr als doppelt so viel.
Weniger Regen als im "Jahrhundertsommer" 2003
Auch an anderen Gewässern auf dem Stadtgebiet hat sich die Regenarmut bemerkbar gemacht – so etwa an der Nuthe, für die im August wegen des niedrigen Standes Einschränkungen für den Sportbootverkehr gemacht werden mussten. Und auch wenn die Havelseen scheinbar „normal“ gefüllt sind, sank die Durchflussmenge laut Landesumweltamt auf ein gutes Fünftel (PNN berichteten).
Die Lage bei den Düsteren Teichen sieht zwar dramatisch aus, bereitet der Stadt aber keine Kopfschmerzen. Es handele sich um einen natürlichen Prozess, so der Stadtsprecher. Die Besonderheit dieses als Flächennaturdenkmal geschützten Feuchtbiotops sei es, „dass der Wasserstand naturgemäß vom Niederschlag bestimmt wird“. Gegenmaßnahmen seien daher auch „nicht vertretbar“. Einen Zusammenhang mit dem Not-Abflussrohr, das vor rund zwei Jahren kaputt war und für abfließendes Wasser sorgte, gebe es nicht. Das Rohr war wie berichtet repariert worden.
Der Trinkwasserverbrauch stieg enorm - die Versorgung ist aber gesichert
Sorgen um die Trinkwasserversorgung müssen sich die Potsdamer nach Auskunft der Stadtwerke aber nicht machen, sie sei auch nach dem langen und heißen Sommer gesichert, sagte Unternehmenssprecher Stefan Klotz den PNN. Bis Jahresende würden voraussichtlich zirka 72 Prozent der genehmigten Grundwasserentnahme ausgenutzt. Trotzdem sei der anhaltend hohe Wasserbedarf über viele Wochen hintereinander eine Herausforderung gewesen: Liegt der Durchschnittsverbrauch von Trinkwasser in Potsdam bei rund 27 500 Kubikmetern pro Tag, wurde allein am 5. Juli die Rekordsumme von 46 359 Kubikmetern gemessen – umgerechnet gut 260 Liter pro Kopf. Die Wasservorräte seien von der Trockenperiode aber weniger betroffen, da überwiegend Grundwasser gefördert werde, so Klotz. Die Neubildung von Grundwasser finde im Winter statt.
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