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In der Medienstadt Babelsberg geht es dynamisch zu.
© Lutz Hannemann

Eine unendliche Geschichte: Die Entwicklung der Medienstadt in Babelsberg

Ein Kongresszentrum, Wohnungen und eine Schule sind für die Medienstadt geplant. Doch das ist nicht alles, aber erstmal wird noch diskutiert und abgestimmt.

Potsdam - Die Legende besagt, dass der antike griechische König Sisyphos von den Göttern damit gestraft wird, dass er einen Felsblock auf ewig einen Berg hinaufwälzen muss, der kurz vor dem Gipfel jedes Mal wieder ins Tal rollt. Ähnlich ergeht es der Potsdamer Bauverwaltung mit dem Bebauungsplan für die Medienstadt in Babelsberg. Angestoßen Anfang der 1990er-Jahre wurde er 1998 beschlossen, 2006 und 2011 geändert. Vor drei Jahren wurde mit den Plänen von Filmparkchef Friedhelm Schatz für ein Kongresszentrum, Wohnungen und eine Schule die nächste Runde eingeleitet. Nun wird der geänderte Bebauungsplan den Stadtverordneten vorgelegt.

Doch schon jetzt ist klar, dass auch das nur eine Zwischenstufe ist. „Nach der Planung ist vor der Planung“, sagte Potsdams Baudezernent Bernd Rubelt am Freitag vor Pressevertretern. Die Medienwirtschaft in dem Areal entwickle sich so dynamisch, dass man immer wieder anpassen müsse. „Die Auszeichnung Potsdams durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie als einziger auf Medientechnologien ausgerichteter Digital Hub ist dafür ein deutliches Signal und eine große Herausforderung“, so Rubelt. Bei der Arbeit an der aktuellen Änderung habe sich gezeigt, dass noch erheblicher planerischer Bedarf bestehe. So sollen insbesondere für die Standorte von Studio Babelsberg und dem Rundfunk Berlin Brandenburg, an denen bislang nur das aktuell verbindliche Planungsrecht übernommen wurde, verbesserte Entwicklungsbedingungen gesichert werden, hieß es. Dabei gehe es um Nachverdichtungen im Bestand. Einen Zeitplan gebe es dafür aber noch nicht.

Filmparkchef Friedhelm Schatz.
Filmparkchef Friedhelm Schatz.
© Manfred Thomas

In der jetzt diskutierten Änderung geht es im Wesentlichen um Flächen entlang der Großbeerenstraße und im Zentrum der Medienstadt – dort, wo derzeit unter anderem Kulissen für Jim Knopf aufgestellt sind. Was die Stadtverordneten lesen, dürfte ihnen bekannt vorkommen. Grundsätzliche Änderungen hat es nämlich seit dem Auslegungsbeschluss nicht gegeben. Im Ergebnis der Abwägung werde mit der Sicherung der gewerblichen Bauflächen und der konsequenten Orientierung auf Medientechnologien sowohl in der Begründung des Bebauungsplans als auch bei den textlichen Festsetzungen den Stellungnahmen von Unternehmen und Institutionen am Standort Rechnung getragen. Im Februar soll das Papier von den Stadtverordneten in den Ausschüssen diskutiert werden. Die dürfen sich dann mithilfe eines animierten Films ein Bild von der Zukunft machen.

"Zipfelmützen" in der zweiten Reihe

Stimmen sie am Ende zu, dürften die Pläne von Filmparkchef Friedhelm Schatz Gestalt annehmen. Kern des Konzepts ist ein neues Hotel- und Kongresszentrum, das um den Vulkan, in dem die Stuntshow stattfindet, und die Metropolis-Halle herumgebaut wird. Damit soll auch die für Großveranstaltungen gedachte Halle künftig besser ausgelastet werden. Wo bisher nur Parkplätze sind, sollen künftig Wohnhäuser entlang der Großbeerenstraße entstehen. Die Häuser sollen so hoch sein wie auf der gegenüberliegenden Straßenseite, hieß es. In zweiter Reihe seien zwei achtgeschossige Gebäude als „Zipfelmützen“ erlaubt, wie Stadtplanungschef Andreas Goetzmann sie nannte. Platz für eine spätere Straßenbahntrasse sei vorhanden. Wie berichtet wünscht sich der Verkehrsbetrieb langfristig eine Strecke von Babelsberg zum Betriebshof durch die Großbeerenstraße.

Außerdem ist links des Haupteingangs zum Filmpark ein großes Parkhaus vorgesehen. Zwischen Metropolishalle und August-Bebel-Straße sind Gewerbeflächen für die Medienbranche reserviert. Allerdings werden dort wohl erstmal Autos geparkt bis das neue Parkhaus steht. Dieser Teil des Areals werde sich wohl zuletzt entwickeln, hieß es.

Ebenfalls planungsrechtlich gesichert wird eine Fläche für den Bau einer Schule. Wie berichtet prüft die Stadt derzeit, ob an der Einmündung der Emil-Jannings-Straße in die Großbeerenstraße eine Grundschule in Öffentlich-Privater- Partnerschaft errichtet werden kann. Im Herbst werde ein Ergebnis erwartet. Außerdem sieht die Änderung des Bebauungsplans einen Standort für das Depot des Filmmuseums vor. Noch ist es auf einem Gelände an der Pappelallee untergebracht, das dann für einen geplanten Schulneubau frei werden würde.

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