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Potsdam: Der Seilfähre in Potsdam droht das Aus

Eine Gefahr für die Schifffahrt? Potsdams Verkehrsbetrieb muss die stillgelegte Fähre zwischen Hermannswerder und Auf dem Kiewitt vielleicht komplett austauschen.

Potsdam - Die störanfällige Seilfähre zwischen Kiewitt und Hermannswerder sorgt wieder für Ärger und bleibt vorerst außer Betrieb. Das teilte der Verkehrsbetrieb (ViP) am Freitag mit.

Denn nach wiederholten Unfällen, bei denen andere Schiffe das Seil der Fähre gekappt haben, sei nun das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Brandenburg beim ViP vorstellig geworden – mit der Forderung, dass das kommunale Verkehrsunternehmen nun nachweisen soll, „dass die Fährseile die passierende Schifffahrt nicht gefährden oder schädigen, wenn die Fähre an einem Ufer angelegt hat“, wie es in der Mitteilung hieß. Gelingt der Nachweis nicht, muss der ViP „im schlimmsten Fall“ eine neue Fähre mit einer anderen Antriebsart als einem Seilsystem kaufen, sagte ein ViP-Sprecher auf PNN-Anfrage.

So ist das Unternehmen nun gefordert. Man bereite die für die Fähre zentrale Seilanlage, die gerade repariert wird, für die geforderte Prüfung vor. Dafür soll nächste Woche kontrolliert werden, ob die Seile in der Fahrrinne so tief im Wasser hängen, dass ein problemloses Überfahren durch die Berufsschifffahrt gegeben ist. Dann muss das Schifffahrtsamt entscheiden, ob die Fähre wieder ab 10. März fahren kann oder erst einmal stillgelegt bleibt.

In den vergangenen Jahren hatte es immer wieder einmal Probleme mit der Fähre gegeben – gerade wenn tiefliegende Sportboote verbotenerweise über das Seil fuhren und es so durchtrennten. Das sorgte allein 2017 für Kosten im mittleren fünfstelligen Bereich. Laut dem ViP hat sich das Problem verschärft: Durch das Niedrigwasser im vergangenen Trockenjahr. Dadurch seien auch Binnenschiffe mit geringem Tiefgang mit dem Seil in Kontakt kommen – sollte das Schifffahrtsamt daraus eine Gefahr ableiten, müsste der ViP Gegenmaßnahmen vorschlagen. Denkbar wäre laut dem ViP-Sprecher etwa, dass man nur die Seilspannung etwas nachlässt. Auch ein neuer Mechanismus an den Ufern für die Seilanlage komme infrage, hieß es.

Als Alternative zur Fähre empfiehlt der ViP derweil die Buslinie 694 ab Hauptbahnhof, die mangels Nachfrage ab jetzt ohne extra Verstärkerfahrten unterwegs sein wird, so der Firmensprecher.

Wie berichtet prüft das Rathaus derzeit Alternativen zu der in die Jahre gekommenen Fährverbindung. Mögliche Alternativen wären eine Fuß- und Radbrücke, was SPD und CDU/ANW beantragt hatten – oder eine von den Grünen favorisierte solarberiebene Fähre, die unabhängig von einem Seil wäre. Nach einer Info-Veranstaltung mit 25 Anwohnern der Templiner Vorstadt teilte der CDU-Stadtbezirkchefs von Potsdam-West, Wieland Niekisch, jetzt mit, dort sei ein batteriebetriebenes Hybridfahrzeug mit Magnetverankerungen an den Ufern favorisiert worden.

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