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Die Turmbaustelle an der Breiten Straße am Mittwoch.
© Andreas Klaer/PNN

Umstrittenes Wiederaufbauprojekt: Der Garnisonkirchenturm wächst

Die erste Etage des Turms der Garnisonkirche ist fertig, zehn Meter ist er jetzt hoch. Unterdessen stellten Gegner erneut Forderung zu seiner Gestaltung.

Potsdam - Der Rohbau für die erste Etage des Turms der Garnisonkirche ist fertig. Das sagte der Stiftungsvorstand für den Wiederaufbau Wieland Eschenburg am Mittwoch den PNN. Demnach seien jetzt 70 Kubikmeter Beton für die Decke der künftigen Nagelkreuzkapelle im Turm verbaut – diese Schicht bildet zugleich den künftigen Fußboden für einen großen Seminarraum des Turms, der als Aussichtspunkt sowie als Erinnerungs- und Versöhnungszentrum genutzt werden soll.

Eschenburg sagte, damit sei der Turm auf nunmehr rund zehn Meter gewachsen – insgesamt soll das Bauwerk rund 88 Meter hoch werden. Vor dem Jahresende habe man nun aktuell wieder Prospekte versendet, um mehr Spender für den Bau zu finden. So kann man Patenschaften für Treppenstufen erwerben, je nach Lage im Turm kostet das 2500 oder 5000 Euro. Auf den Stufen werden dann die Namen der Spender eingraviert. Eschenburg sagte, etwa ein Drittel der insgesamt 365 Stufen sei bereits vergeben.

Initiative fordert "Bruch" auch im Turm

Am Dienstag meldeten sich aber auch die Gegner des umstrittenen Wiederaufbaus zu Wort. Die Initiative für ein Potsdam ohne Garnisonkirche bezog sich in einer Mitteilung auf ein aktuelles Gespräch mit Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD), der unlängst für das Kirchenschiff eine internationale Jugendbegegnungsstätte vorgeschlagen hatte – als Bruch zur Tradition der preußischen Militärkirche und ihrer Nutzung während der NS-Zeit. 

„Dieser Bruch ist die klare Forderung, die uns eint“, teilte die Initiative mit. Dieser Bruch mit der Geschichte müsse aber auch am Turm sichtbar werden, forderte die Initiative. Schubert hatte seinen Vorschlag nur auf das Umfeld des Turms bezogen, nicht den Bau an sich.

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