zum Hauptinhalt
Für die Potsdamer Covid-Todesopfer wurden Lichter entzündet.
© Fabrizio Bensch/Reuters

Proteste gegen Corona-Demos: Bündnis „Potsdam bekennt Farbe“ gedachte Opfern der Pandemie

Potsdamer:innen gedachten am Freitagabend der Potsdamer Covid-Opfer und protestierten gegen Corona-Verharmloser.

Potsdam - Bei Protesten gegen demonstrierende Corona-Verharmloser und Impfgegner beteiligt sich nun auch das parteiübergreifende Bündnis „Potsdam bekennt Farbe“ mit Aktionen. Vor einer AfD-Kundgebung gegen Impfzwang und die Corona-Regeln initiierten das Bündnis und sein Vorsitzender, Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD), am Freitagabend eine Gedenkaktion „Licht des Gedenkens statt Propagandafeuer!“: Auf den Stufen der Nikolaikirche wurden dazu 257 Kerzen zur Erinnerung an die nach einer Corona-Infektion verstorbenen Potsdamer:innen gestellt – und ihrer in einem stillen Gedenken erinnert. Das teilte das Bündnis nach der Gedenkaktion mit. Am Samstag wurde der Tod eines weiteren Corona-Infizierten aus Potsdam gemeldet.

[Wenn Sie aktuelle Nachrichten aus Potsdam und Brandenburg live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die sie hier für Apple und  Android-Geräte herunterladen können.]

Schubert erklärte, mit der Aktion wolle man ein Zeichen gegen die AfD-Propagandaveranstaltung und die Vereinnahmung des Symbols der Kerzen durch Rechtspopulisten setzen. Das zeige auch, „dass wir Menschen zusammenhalten, wenn großes Unglück über unser Land kommt.“ Man habe sich bewusst für so einen kleineren Rahmen entschieden, um den geltenden Corona-Regeln zu entsprechen. Bei vorherigen Corona-Protesten hatte es das Bündnis bei verbalen Unmutsbekunden belassen, auch zum Ärger von linken Gruppen, die aktiv vor Ort gegen die Corona-Protestler demonstrierten.

Nächster Protest von Pandemieleugnern am Montag - Gegendemo geplant

Bei der AfD-Kundgebung am Freitagabend setzten die Organisatoren ebenfalls auf Kerzen, gelegt wurde ein Kreuz vor dem Landtagsschloss – auch als Zeichen des Widerstands, wie es in einschlägigen Gruppen des Nachrichtendienstes Telegram dazu hieß. Allerdings kamen einmal mehr nur ein paar Dutzend Menschen zusammen. Die Gegenproteste wirkten besser besucht. In einer der Potsdamer Telegram-Gruppen von Gegnern der Corona-Maßnahmen hieß es enttäuscht, in anderen Kommunen würde deutlich mehr Menschen auf die Straße gehen. 

Doch auch in Potsdam wird weiter zu Protesten aufgerufen – etwa für den Montagabend (20.12.) am Nauener Tor. Auch die linke Szene mobilisiert wieder, sich solchem „Geschwurbel“ entgegenzustellen, wie es etwa im Nachrichtendienst Twitter hieß. Die Initiativgruppe „Stadt für alle“ begrüßte es aber zugleich ausdrücklich, dass nun das Bündnis „Potsdam bekennt Farbe“ endlich wieder bei Aktionen beteiligt sei: „Gut so.“

Zur Startseite