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Die Zimmer -wie hier im Potsdamer Hotel Mercure - sollen nicht mehr verwaist sein. 
© Sebastian Gabsch

Brandenburger Hotels: Vorbereitet auf die Wiedereröffnung

Nach knapp zweimonatiger Coronazwangspause dürfen Hotels in Brandenburg ab Montag auch wieder Touristen empfangen. Viele Hoteliers freuen sich. Einen normalen Alltag wird es für Mitarbeiter und Gäste jedoch erst einmal nicht gegeben.

Potsdam/Cottbus/Burg - Ab Montag (25.05.2020) öffnen die Hotels in Brandenburg auch für Touristen wieder - Gäste müssen sich auf einige Besonderheiten einstellen. „Die Abstands- und Hygieneregeln müssen natürlich auch im Hotel weiter eingehalten werden“, sagt der Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes Brandenburg (Dehoga), Olaf Schöpe. Der Wellnessbereich bleibe vorerst geschlossen. Beim Frühstück dürfen sich Gäste noch nicht wieder selbst am Buffet bedienen. „Wer ein Buffet anbietet, muss Servicekräfte bereitstellen, die das Essen auf den Teller geben“, so Schöpe. Eine Maskenpflicht gebe es in den Hotels nicht. „Das darf jeder Gast handhaben, wie er mag.“

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Dem Personal sei das Tragen von Masken empfohlen worden, zumindest dort, wo sie nah am Gast seien wie beim Servieren des Essens. „Alle Mitarbeiter sollten Masken griffbereit haben“, so Schöpe. Jedes Haus müsse außerdem einen Pandemieplan haben. „Es ist schon ein erheblicher Mehraufwand - organisatorisch, als auch finanziell. Wir haben viel zu tun.“

Fünf Minuten mehr für jede Zimmerreinigung

Für die kommenden Wochenenden hätten sich in den Hotels im Land bereits Gäste angekündigt - besonders über Pfingsten. So wird es im Altstadt Hotel in Potsdam am Pfingstwochenende langsam eng, wie Geschäftsführer Sven Hirschauer sagte. Das sei auch gut so. In den vergangenen Wochen habe man eine Auslastung von knapp vier Prozent gehabt - in normalen Zeiten liegt diese bei 85 bis 90 Prozent.

Gerade seien die Buchungsanfragen hoch, sagte Hirschauer. Zumindest, was das Hotel in der Innenstadt angehe. Dort zähle man rund die Hälfte der Buchungen, die normalerweise eingingen. Im Filmhotel Lili Marleen in Potsdam-Babelsberg, das Hirschauer ebenfalls führt, sehe das noch anders aus. Dort liefen Buchungen langsamer an.

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Die Mitarbeiter hätten viel zu tun, um Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten, sagte Hirschauer. „Für die Zimmerreinigung brauchen wir jetzt im Schnitt fünf Minuten länger.“ Das höre sich erst einmal nach nicht viel an. Wenn man das jedoch summiere, komme für jedes Zimmer schon einige zusätzliche Arbeitszeit zusammen - und das nicht nur für die Reinigung. Das Altstadt Hotel hat nach eigenen Angaben 42 Zimmer, das Babelsberger Filmhotel 62.

"Weniger Umsatz, aber mehr Aufwand

Die Betreiber des Landhotels Burg im Spreewald blicken der Wiederöffnung erwartungsvoll entgegen. „Vorbereitet sind wir, wir hatten genug Zeit“, sagte Geschäftsführer Dieter Gloede. Für die kommenden Wochen zeigte er sich vorsichtig optimistisch. Es habe schon zahlreiche Buchungen gegeben, aber auch Stornierungen. Gäste seien noch unsicher, was erlaubt sei und was nicht.

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Sein Hotel mit 200 Betten sei sicher besser dran als andere Einrichtungen, weil es viel Platz gebe und damit die Abstandsregeln eingehalten werden könnten. So könnten für Frühstücksgäste vorhandene Tagungsräume eingedeckt werden. Insgesamt rechnet Gloede mit weniger Umsatz in dieser Saison, dafür aber mit mehr Aufwand wegen der Coronabestimmungen. So würden Servicekräfte beim Frühstück die Gäste mit Wagen bedienen und einen erweiterten Tellerservice anbieten, der dem Buffet nahe komme.

"Zweite Infektionswelle wäre für die Branche tödlich"

Ähnliches berichtet Antje Schlodder-Franke vom Hotel zum Stern in Werben (Spree-Neiße). Gerade ältere Gäste reagierten häufig zurückhaltend bei Buchungen, weil sie nicht wüssten, ob die Infektionszahlen wieder anstiegen. Das familiengeführte Hotel mit 60 Betten hat am Montag 25-jähriges Bestehen. „Das Jubiläum passt also ganz gut“, sagte die Inhaberin. Zunächst war nach Beginn der Coronakrise zu Pfingsten alles storniert worden, jetzt sei das Hotel wieder ausgebucht.

Das Altstadthotel Cottbus hofft auf ein Ende der Beschränkungen, denn das kleine Hotel nahe dem Staatstheater ist auf Kulturveranstaltungen angewiesen, die Gäste anziehen. Die wirtschaftliche Situation sei „sehr, sehr angespannt“, sagte Hausleiterin Ilka Wagner. „Wenn man seit Mitte März wie gelähmt ist, ist man froh, dass man wieder agieren kann“. Das Buchungsverhalten sei zunächst „verhalten“. Zudem kämen mehr Kosten für das Personal hinzu, denn in dem überschaubaren Frühstücksraum müssten statt des Buffets die Zeiten geplant werden. Jeder Gast müsse bedient werden.

Dehoga-Präsident Schöpe ist froh. „Gott sei Dank laufen die Reservierungsbücher langsam wieder voll.“ Allerdings: „Eine zweite Infektionswelle wäre für die Branche aber tödlich“, betonte er. dpa

Silke Nauschütz

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