Brandenburg vor der Bundestagswahl: CDU schiebt Saskia Ludwig auf Platz acht ab
Der Vorstand der Brandenburg-CDU hat am Donnerstagabend einstimmig einen Landeslisten-Vorschlag für die Bundestagswahl beschlossen. Es gab einige Überraschungen.
Potsdam - Die Spitze der Brandenburger CDU hat sich auf eine Landesliste für die Bundestagswahl im September geeinigt – und setzt landespolitische Signale mit Blick auf die Kreisreform. Die Oberbürgermeisterin von Brandenburg/Havel, Dietlind Tiemann, wird mit Platz drei auf der Landesliste abgesichert. Zugleich will sie als Direktkandidatin in Brandenburg/Havel, Teilen von Havelland und Potsdam-Mittelmarks, dem bisherigen Wahlkreis von Frank-Walter Steinmeier (SPD), antreten. Tiemann gilt als Vorkämpferin gegen die von der rot-roten Landesregierung geplanten Kreisreform. Auf den ersten beiden Plätzen finden sich die langjährigen Bundestagsabgeordneten Michael Stübgen aus dem Landessüden und Jens Koeppen aus dem Nordosten des Landes. Auf den Plätzen vier bis sieben finden sich die Bundestagsabgeordneten Jana Schimke, Uwe Feiler, Klaus-Peter Schulze und Sebastian Steineke.
Die Ex-Landespartei- und Landtagsfraktionschefin Saskia Ludwig landete auf dem Listenvorschlag für die Landesvertreterversammlung, die am Freitag nächster Woche in Potsdam stattfindet, auf Platz acht. In der Landespartei gilt sie als isoliert, ihr wird etwa Nähe zur AfD vorgehalten. Den Kurs von Landesparteichef Ingo Senftleben, der in der Flüchtlingspolitik hinter Bundeskanzlerin Angela Merkel steht, trägt sie nicht mit. Ludwig attackierte den Generalsekretär und Potsdamer Kreisparteichef Steeven Bretz und verbreitete bereits wenige Minuten nach Bekanntgabe der Landesliste durch die Parteizentrale eine eigene Erklärung.
Ludwig will Wähler, die sich durch "Berufspolitiker" nicht vertreten fühlen
Ludwig, Kreisparteichefin in Potsdam-Mittelmark, hatte sich bei der Wahl des CDU-Direktkandidaten für den Potsdamer Wahlkreis 61 gegen den von Bretz aus der Potsdamer CDU favorisierten Kandidaten durchgesetzt. „Ich bin Steeven Bretz dankbar, dass es die Bürger nun schwarz auf weiß haben“, sagte Ludwig. Bretz schwäche mit der Landesliste die Position von Wahlkreis und Landeshauptstadt. Sie wolle die Wahl nun aber für jene Bürger gewinnen, „die sich im Bundestag durch Berufspolitiker jedweder Couleur nicht vertreten fühlen“. Das Listenvotum und die Entscheidung von Bretz sei ihr ein Ansporn.
Der Landesvorstand, der die Liste einstimmig verabschiedete, setzt allerdings auf Sieg in jedem Wahlkreis, sagte Bretz. Tatsächlich hat die Union nach jüngsten Prognosen gute Chancen, die Bundestagswahl im Herbst 2017 zu gewinnen - selbst in der Landeshauptstadt Potsdam und dem Umland mit Saskia Ludwig gegen die SPD-Kandidatin Manja Schüle.
Eine Überraschung gab es auch auf Listenplatz zehn: Der Bundestagsabgeordnete Martin Patzelt (CDU), Ex-Bürgermeister von Frankfurt (Oder), bekannt für seine Aufnahme von Flüchtlingen, verzichtet darauf, seine Direktkandidatur über die Liste abzusichern. In Frankfurt tritt auch AfD-Landeschef Alexander Gauland an, der auf Platz eins der AfD-Liste landen dürfte.
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