Neues Bad am Brauhausberg in Potsdam: "blu" wird später fertig und teurer
Das neue Bad "blu" am Brauhausberg sollte Ende 2016 eröffnen. Nun verschiebt sich die Eröffnung auf Mai 2017 - und es wird 3,5 Millionen Euro teurer.
Potsdam - Das neue Sport- und Freizeitbad der Landeshauptstadt wird rund 3,5 Millionen Euro teurer und fünf Monate später eröffnet als geplant. Entsprechende PNN-Recherchen bestätigte am Mittwoch Potsdams Bürgermeister und Kämmerer Burkhard Exner (SPD). Bauherr des neuen Schwimmbads, das unter dem Namen „blu“ am Brauhausberg im Stadtzentrum errichtet wird, sind die kommunalen Stadtwerke Potsdam (SWP). Exner ist Stadtwerke-Aufsichtsratschef.
Kostensteigerung von 9,7 Prozent sei noch "erträglich"
Ursprünglich sollte das nach jahrzehntelangem Ringen neu erbaute Schwimmbad im Dezember dieses Jahres öffnen. Die Kosten waren von der Stadt auf maximal 36,2 Millionen Euro gedeckelt worden – inklusive einem 15-Prozent-Puffer für Kostensteigerungen. Nunmehr lägen die prognostizierten Kosten bei etwa 39,7 Millionen Euro, so Exner. Das entspreche einer Kostensteigerung von 9,7 Prozent – dies sei ein erträglicher Wert bei einem Bauprojekt dieser Größenordnung.
Ursache für die Kostensteigerungen sei vor allem die Konjunktur in der Bauwirtschaft: Die Firmen hätten bei Ausschreibungen höhere Preise aufgerufen als kalkuliert. Zudem hätten die Stadtwerke beschlossen, vorfristig einen Teil des ursprünglich für einen zweiten Bauabschnitt geplanten Sauna-Areals zu errichten. Der Grund: Der eher kommerzielle Bereich des Schwimmbads mit Wellness- und Fitness-Angeboten soll mehr Geld für den Betrieb einbringen.
Noch sei unklar, wie die Mehrkosten finanziert werden
Wie die Mehrkosten genau finanziert werden, sei noch nicht klar, sagte Exner. Er gehe jedoch davon aus, dass ein Großteil des Geldes über Einsparungen bei der Kreditfinanzierung wieder hereingeholt werden könne – wegen des günstigen Zinsniveaus. Außerdem könne möglicherweise bei der Vermarktung der frei werdenden Flächen auf dem Brauhausberg mehr Geld eingenommen werden als die bislang geplanten sechs Millionen Euro. Noch sei auch offen, ob die 3,5 Millionen Euro Mehrkosten wirklich ausgeschöpft werden. Über eine Änderung des Investitions- und Finanzierungsplans für das Bad will der SWP-Aufsichtsrat am morgigen Freitag entscheiden.
Fakt sei aber, so Exner, dass es keine Änderungen bei den künftigen Zuschüssen aus dem Stadthaushalt für alle Potsdamer Bäder geben werde. Ab Eröffnung des neuen Bads wird Potsdam zehn Jahre lang jährlich 3,5 Millionen Euro dafür an die Stadtwerke als Bäder-Betreiber zahlen. Diese vom Stadtparlament beschlossene Summe müsse wegen der gestiegenen Baukosten nicht erhöht werden. Auch müsse die Bürgschaft der Stadt für die Kredite zum Badneubau nicht angetastet werden.
Die alte Schwimmhalle bleibt noch geöffnet
Die zeitliche Verzögerung sei ebenfalls vor allem durch die Baufirmen begründet, sagte Exner. Ein Gewerk sei gar nicht angetreten, dies habe den Plan durcheinandergebracht. Dazu kam der Wasserschaden, der entstanden war, nachdem unbekannte Täter im März in dem Rohbau die Wasserhähne aufgedreht hatten. Die baulich-technische Fertigstellung des Bads werde nun Ende Januar erfolgen, nach einer Startphase könne es im Mai richtig losgehen. In der Übergangszeit werde die alte Schwimmhalle am Brauhausberg geöffnet bleiben – trotz ihres maroden Zustands.
Lesen Sie weiter:
Im Februar machten sich 2000 Besucher ein Bild vom neuen Bad am Brauhausberg. PNN-Reporter Holger Catenhusen hat sich damals dort umgesehen >>
Am Namen "blu" gab es viel Kritik. Jetzt werben die Stadtwerke noch einmal für den neuen Namen >>
Weitere Hintergründe zur geplatzten Eröffnung lesen Sie in der Donnerstagsausgabe der PNN oder ab 22.15 im E-Paper. Hier geht es zum E-Paper >>
- bbbbbb
- Brandenburg neu entdecken
- Charlottenburg-Wilmersdorf
- Content Management Systeme
- Das wird ein ganz heißes Eisen
- Deutscher Filmpreis
- Die schönsten Radtouren in Berlin und Brandenburg
- Diversity
- Friedrichshain-Kreuzberg
- Lichtenberg
- Nachhaltigkeit
- Neukölln
- Pankow
- Reinickendorf
- Schweden
- Spandau
- Steglitz-Zehlendorf
- Tempelhof-Schöneberg
- VERERBEN & STIFTEN 2022
- Zukunft der Mobilität