Bad am Brauhausberg in Potsdam: Das neue Bad soll "blu" heißen
UPDATE: Der Name für das neue Bad am Brauhausberg fest: Es wird "blu" heißen. Bei der Namenswahl hatten Potsdamer - anders als angekündigt - kein Mitspracherecht.
Potsdam - Das neue Schwimmbad am Brauhausberg wird den Namen "blu" tragen. Das haben die Stadtwerke - mitten im Skandal um eine offensichtlich überbezahlte Prokuristin in der Tochterfirma Stadtentsorgung (Step) - am Freitag bei einer Pressekonferenz bekannt geben. Der Name "blu" soll dabei in einem kreisförmigen Logo stehen.
Um die Namenssuche hatte es Ärger gegeben, da die Potsdamer – anders als angekündigt – kein Mitspracherecht erhalten hatten. Wie berichtet hatten die Stadtwerke als Bauherr Ende Mai mitgeteilt, sich ohne Befragung oder Debatte für einen Namen entschieden zu haben. Für den Namen hätten die Stadtwerke die Berliner Agentur Logolotte beauftragt, die mehrere Vorschläge erarbeitet habe. Eine Namensidee habe dabei sowohl die Agentur als auch die Fachleute der Stadtwerke überzeugt, daher sei auf die kostenintensivere Verfolgung mehrerer Namensvorschläge verzichtet worden. Schließlich müsse der Name vielen Kriterien gerecht werden, hieß es. So müsse er unter anderem merkfähig sein, einen emotional positiven Klang haben, sich von Wettbewerbern in der Region abgrenzen, urheberrechtlich geschützt sein und in das Gesamtkonzept der Stadtwerke-Marketingaktivitäten passen. Der Name werde eine „Wort-Bild-Marke“, die gestaltet werden musste, „um auch mit den Anforderungen des Dachmarkenkonzeptes der Stadtwerke Potsdam übereinzustimmen“, so ein Sprecher damals.
Auftrag für neuen Namen im vierstelligen Bereich
Dabei sei auch der Wunsch vieler Potsdamer umgesetzt worden, Teile des alten Namens in das neue Namenskonzept zu integrieren - so soll in der Werbung die Adresse "Am Brauhausberg" betont werden. Der Auftragswert für die mit der Namensfindung beauftragte Berliner Agentur "Logolotte" lag im mittleren bis oberen vierstelligen Bereich, so die Stadtwerke.
Im Internet sorgte sorgte die Namenswahl am Freitag für Unverständnis und Kopfschütteln. Auf der PNN-Seite im Online-Netzwerk Facebook reichten die Meinungen von „wie gewollt und nicht gekonnt“ über „Das Geld für die Agentur hätte man sich sparen können“ bis hin zu „langweilig“. Richtig spaßig wurde das Ganze dann in den sozialen Medien, als sich herausstellte, dass ein Berliner Schwulen-Szenemagazin seit zehn Jahren den gleichen Namen trägt, genau wie das Potsdamer Bad in Kleinschreibung. Das „blu“-Magazin reagierte mit einem humorvollen Text, der schnell die Runde machte.
Leser-Favorit nach Ansicht der Marketingexpertin nicht passend
Bei einer PNN-Umfrage zu einem Namen für das neue Bad hatten sich vor einem Jahr rund 1000 Leser beteiligt. Mit 454 Stimmen hatte der Vorschlag „Bad am Brauhausberg“ das Rennen gemacht. Auf Platz zwei landete der „POTWAL“ (für POTsdamer WAsserLandschaft), Platz drei ging an „Panorama-Bad Potsdam“. Der Leser-Favorit war demnach fast identisch mit dem Namen des jetzigen Bades. Das sei auch ein Problem, wie Doris Scheller von der Agentur Logolotte erklärte. Denn das neue Bad habe deutlich mehr Angebote und sei mit dem alten nicht zu vergleichen: "Ein neues Kind braucht einen neuen Namen."
Die Betriebsgenehmigung für das alte Bad läuft zum Ende des Jahres aus. Dann soll das neue Sport- und Freizeitbad öffnen, wie Bäderchefin Ute Sello am Freitag bestätigte. Die Arbeiten lägen im Plan. Am 16. Juli werde es zudem einen nächsten "Tag der offenen Baustelle" für die Potsdamer geben.
Das gut 36 Millionen Euro teure Bad wird nach den Plänen des renommierten Architekturbüros Gerkan, Marg und Partner (GMP) gebaut. Ihrem Entwurf zufolge entstehen im Sportbereich ein 50-Meter-Becken mit zehn Bahnen sowie ein Lehrschwimmbecken mit verstellbarer Beckentiefe. Auf der Zuschauertribüne werden 400 Sitzplätze geschaffen. Ebenfalls im Erdgeschoss soll das hauptsächlich für Familien gedachte Freizeitbad untergebracht werden. Geplant ist neben einem Kleinkinderbecken auch ein Freizeitbecken mit Strömungskanal und Sprudelliegen. Zudem soll es eine Wellenrutsche und eine 80 Meter langen Röhrenrutsche geben. Im oberen Stockwerk entsteht eine Wellnessoase mit Innen- und Außenbereich.
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Unser Reporter hat sich zum Tag der offenen Baustelle im neuen Bad umgeschaut. Hier geht es zu seinem Bericht >>
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