500 Euro als Zeichen der Anerkennung: Bergmann-Klinikum zahlt Corona-Prämien im Juni aus
Mit dem Juni-Gehalt bekommen einige Mitarbeiter des Bergmann-Klinikums 500 Euro extra überwiesen. Die Interimschefs legten fest, wer in den Genuss der Prämie kommt.
Potsdam - Genau 1371 Vollzeit-Mitarbeiter im kommunalen Klinikum „Ernst von Bergmann“, 304 in der Servicegesellschaft, 132 im Klinikum Westbrandenburg, elf in der Diagnostik „Ernst von Bergmann“ und 13 Mitarbeiter in der Poliklinik des Bergmann-Konzerns bekommen mit dem Juni-Gehalt eine Corona-Prämie in Höhe von 500 Euro. Das haben die Interimschefs des Klinikums, Tim Steckel und Hans-Ulrich Schmidt, den Beschäftigten jetzt in einem Mitarbeiterbrief mitgeteilt.
Dass die 500-Euro-Prämie gezahlt werden soll, hatten Potsdams Stadtverordnete beschlossen. Dafür hat die Stadt dem Klinikum 900 000 Euro aus dem städtischen Haushalt zur Verfügung gestellt; das Klinikum stocke diesen Betrag noch leicht auf, hieß es.
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Vorgehen mit Oberbürgermeister abgestimmt
Die Interimschefs haben sich entschieden, die Prämie an jene Mitarbeiter zu zahlen, die während der Coronakrise am Patienten gearbeitet haben – also Mitarbeiter im Ärztlichen und im Pflegedienst, aber auch Servicemitarbeiter, die beispielsweise Covid-19-Erkrankte mit Essen versorgt oder Zimmer gereinigt haben. Dieses Vorgehen sei „nach Rücksprache und im Einvernehmen mit dem Gesellschafter“ Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) erfolgt und im Hauptausschuss der Stadtverordneten vorgestellt worden, hieß es.
Keine Prämie bekommen demnach unter anderem Führungskräfte und die Krankenhausverwaltung - also Dienstleistungen, die „nicht patientennah“ seien. Den „uneigennützigen und überdurchschnittlichen Einsatz“ dieser Mitarbeitergruppen wolle man durch Sachprämien oder Team-Events würdigen, hieß es von den Interimschefs.
Prämienzahlung sorgte für Unmut
Bei Mitarbeitern des St. Josefs-Krankenhauses, das sich in Trägerschaft der katholischen Alexianer befindet, sowie den weiteren Kliniken der Stadt im Verbund Christliche Kliniken hatte die Prämienzahlung für Unmut gesorgt. Auch, weil das St. Josefs-Krankenhaus aufgrund des mehr als einmonatigen Aufnahmestopps des Bergmann-Klinikums nach dem schweren Corona-Ausbruch über seine Rettungsstelle einen Großteil der Versorgung übernehmen musste.
Die Stadtspitze sah jedoch keine rechtlich zulässige Möglichkeit, aus dem Stadthaushalt Zahlungen an private Unternehmen zu leisten; ein entsprechender Antrag der CDU-Fraktion wurde daher nur in stark veränderter Form angenommen. Die Stadtverordneten beschlossen letztlich, man wolle sich beim Land und Bund für Bonuszahlungen einsetzen - und die Stadt solle eine Richtlinie für Sachprämien und Ermäßigungen erarbeiten, die in kommunalen Einrichtungen wie Schwimmbäder und Museen für die Helfer gelten sollen. Damit will die Stadt sich bei den vielen Helfern in der Coronakrise bedanken.
St. Josefs-Krankenhaus leidet unter hohen Kosten
Das St. Josefs-Krankenhaus sah sich wegen der massiven finanziellen Belastungen in der Coronakrise bislang nicht in der Lage, Prämien an die Mitarbeiter zu zahlen. „Eine Helferprämie möchten wir sehr gerne zahlen. Verdient hätten sie unsere Mitarbeiter auf jeden Fall“, hieß es auf PNN-Anfrage Mitte Mai. Momentan lasse der finanzielle Spielraum des St. Josefs-Krankenhaus das jedoch nicht zu.
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Nach eigenen Angaben wird das Haus praktisch von steigenden Kosten und entgangenen Einnahmen in die Zange genommen: Neben den Erlöseinbußen durch den Wegfall der Behandlung geplanter stationärer, aber auch der ambulanten Behandlungen schlagen enorme finanzielle Aufwendungen wie Investitionen in die Isolierstationen, Laborkosten, zusätzliche Personalkosten zu Buche. Allein das beziffert der Sprecher am 19. Mai auf rund 500 000 Euro. Dazu kommen Kosten für Schutzausrüstung. „Wir haben in den vergangene drei Monaten in Summe rund 600 000 Euro in Ausrüstung investiert und bisher rund 26 000 Euro erstattet bekommen“, so der Sprecher.
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