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Innenstadt Potsdam: Aufwärtstrend in der Brandenburger Straße

Die Brandenburger Straße wird bei Passanten beliebter, zeigt eine aktuelle Erhebung. Trotzdem bleiben Probleme für die Potsdamer Einzelhändler.

Potsdam - Gute Nachrichten für Einzelhändler in der Innenstadt: Die Einkaufsmeile in der Brandenburger Straße wird laut einer Studie des Makler-Unternehmens Engel & Völkers immer beliebter. Bei der jährlich stattfindenden Frequenzzählung konnte Potsdams Fußgängerzone am umsatzstärksten Wochentag, dem Samstag, deutlich zulegen. 3529 Passanten pro Stunde sind dort im Durchschnitt am Samstag, dem 1. April, gezählt worden. Das ist ein Zuwachs von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Allerdings begünstigte wohl auch das sonnige Wetter am Tag der Zählung das gute Ergebnis. Am wolkigen 16. April 2016 flanierten nur 3033 Fußgänger pro Stunde durch die Brandenburger Straße. Noch deutlicher ist der Vergleich mit dem Jahr 2015, als nur 2603 Passanten pro Stunde gezählt wurden.

Einkaufsstraßen liegen bundesweit im Trend

Zu den bundesweit großen Publikumsmagneten gehört Potsdams „Broadway“ trotz des guten Ergebnisses nach wie vor nicht. Im bundesweiten Vergleich landet er auf Platz 64. Untersucht wurden in der Studie die Kundenströme in den größeren deutschen Städten jeweils an einem Dienstag und Samstag im April. Dabei wurden 84 Zählpunkte in 36 deutschen Städten ausgewertet. Manche Städte sind mehrfach vertreten, beispielsweise Frankfurt, München, Hamburg oder auch Berlin. An der Spitze lag in diesem Jahr die Stuttgarter Königstraße mit 17 018 Passanten, gefolgt von der Neuhauser Straße in München und der Schildergasse in Köln. Insgesamt gibt es offenbar bundesweit einen Aufwärtstrend in den Einkaufsstraßen: An 71 von 84 Punkten wurden zum Teil deutlich mehr Passanten gezählt als im Vorjahr.

Auch am üblicherweise schwächsten Handelstag, dem Dienstag, zeichnet sich für die Brandenburger Straße eine positive Tendenz ab: 2104 Passanten wurden am 28. März im Durchschnitt pro Stunde in der Brandenburger Straße gezählt – ein Zuwachs von gleich 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch hier half das Wetter nach – anders als im Vorjahr schien die Sonne.

Brandenburger Straße ist auch im ostdeutschen Vergleich nur ein kleines Licht

Unter den wichtigsten ostdeutschen Geschäftsstraßen bleibt die Brandenburger Straße ein vergleichsweise kleines Licht. Die meisten Passanten an einem Samstag, nämlich 8150, zog erneut die Kröpeliner Straße in Rostock an, gefolgt von der Prager Straße in Dresden und der Petersstraße in Leipzig.

Dass der Potsdamer Einzelhandel im Aufwind ist, hatte jüngst auch eine Studie des Beratungsunternehmens Cima im Auftrag der Landesarbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern des Landes Brandenburg, des Handelsverbandes Berlin-Brandenburg sowie der Landesregierung ergeben. Demnach sind in den vergangenen fünf Jahren die Umsätze um 36 Prozent gestiegen, gleichzeitig gab es auch bei den Ladenflächen einen Zuwachs um 17,7 Prozent. Die verfügbare Kaufkraft in Potsdam erhöhte sich im besagten Zeitraum um 29,7 Prozent auf nunmehr 167,7 Millionen Euro.

Kritik an "Lex Potsdam"

Allerdings macht dem Potsdamer Einzelhandel neben dem Online-Handel auch weiterhin die Nähe zu Berlin zu schaffen. So bleiben nur 91 Prozent der Potsdamer Kaufkraft in der Stadt. Angesichts dessen hatte die Stadt in den vergangenen Jahren darauf gedrungen, die Sonntagsöffnungszeiten auszuweiten – nicht zuletzt um von der Kaufkraft von Tagestouristen zu profitieren. Mit der kürzlich beschlossenen Änderung des Ladenöffnungsgesetzes ist das Land dieser Forderung entgegengekommen. Anfang April verabschiedete der Landtag die „Lex Potsdam“, die neben fünf stadtweiten verkaufsoffenen Sonntagen weitere fünf verkaufsoffene Sonntage erlaubt, die anlassbezogen in einzelnen Stadtteilen stattfinden dürfen. Die Neuregelung ist allerdings umstritten: Die Gewerkschaft Verdi, die Kirchen sowie Familienverbände kritisierten das neue Gesetz scharf. Verdi will gegen die Novelle gar vor Gericht ziehen.

Hoffnungen setzt die Händlervereinigung AG Innenstadt auch auf das neue Verkehrskonzept der Stadt, das die Straßen in der Innenstadt fußgängerfreundlicher machen soll. Weniger Autoverkehr soll die Aufenthaltsqualität verbessern und so mehr Kunden anlocken.

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Die Brandenburger Straße wird beliebter, aber das Potenzial muss besser ausgeschöpft werden. Ein Kommentar.

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Der Potsdamer Verkehrsexperte Michael Ortgiese erklärt im Interview, wieso das neue Innenstadtverkehrskonzept für Potsdam nachvollziehbar ist, aber noch nicht weit genug geht.

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