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Die Kleingartenanlage Angergrund in Babelsberg ist gesperrt. 
© Ottmar Winter PNN

Investor erhöht Druck auf Stadtverordnete: Am Angergrund droht die Dauerbrache

Tamax würde von seinem Wohnungsprojekt für bis zu 1200 Menschen abrücken, sollten die Stadtverordneten eine erneute Veränderungssperre für die frühere Gartensparte beschließen.

Potsdam - Am heutigen Mittwoch wollen die Stadtverordneten voraussichtlich eine erneute Veränderungssperre für die frühere Gartensparte Angergrund beschließen – sollte dies aber passieren, will der Investor Tamax sein Angebot an die Stadt für den Bau eines Wohnquartiers für bis zu 1200 Menschen zurückziehen. Das sagte Tamax-Geschäftsführer Kai-Uwe Tank den PNN am Dienstag auf Anfrage. 

„Angesetzte Kompromissgespräche werden dann eingestellt, weil es dafür kein eindeutiges Mandat an den Baudezernenten gibt“, erklärte er. Es mache keinen Sinn, Zeit und Kraft in ein Projekt zu stecken, was von einer Mehrheit der Stadtverordneten nicht gewollt sei. Tank verweist darauf, dass die meisten Parteien vor der Kommunalwahl für mehr Wohnungsbau geworben hätten – als Mittel gegen steigende Mieten. Angesichts des geplanten RAW-Digitalzentrums sei auch weiterer, schon gut erschlossener Wohnraum nötig.

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Juristische Schritte angekündigt

Die Konsequenz eines Votums im Stadtparlament werde man vor der Sitzung auch schriftlich formulieren, kündigte Tank an. Das Areal werde dann zunächst eine Brache bleiben – bis sich eine Stadtverordnetenversammlung gebildet habe, die das Vorhaben neu bewerte. 

Zugleich werde man juristisch gegen den geplanten Bebauungsplan vorgehen, mit dem die Stadt eine Kleingartennutzung sichern will. „Bei diesem enteignungsgleichen Verfahren bleibt uns nur der juristische Weg.“ Auch das Durchsetzen von Schadensersatzansprüchen gegenüber dem Rathaus hatte die Tamax angekündigt. Eine erste Veränderungssperre der Stadt war vor Gericht gekippt worden.

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