Neues Semester an der Uni Potsdam: "Allzeithoch": Uni Potsdam so gefragt wie nie
Rund 4500 Studierende haben an der Universität Potsdam in dieser Woche ihr Studium aufgenommen. Das sind bereits 400 mehr als im Vorjahr. In den kommenden Jahren will die Hochschule noch um bis zu 3000 Studienplätze wachsen.
Potsdam - Am Montagabend hat die größte Hochschule Brandenburgs rund 600 ihrer 4500 neuen Studierenden im Potsdamer Nikolaisaal begrüßt – danach wurde beim traditionellen WarmUP! am Erlebnisquartier Schiffbauergasse gefeiert. Hier waren auch höhere Semester eingeladen, um erste Kontakte mit den Neuen zu knüpfen oder ihr Wiedersehen nach den Semesterferien zu feiern.
3000 neue Studienplätze sind geplant
Gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum sind bereits 400 Studierende mehr eingeschrieben, bis November können noch einzelne Nachrücker und Masterstudenten hinzukommen. In den kommenden Jahren soll die Studierendenzahl an der Universität – aktuell rund 20.260 – um bis zu 3000 steigen. Uni-Präsident Oliver Günther erklärt die Expansion unter anderem auch mit der ungebrochen großen Nachfrage nach Studienplätzen in Potsdam. „Um dieser erfreulichen Nachfrage Rechnung zu tragen, erhöhen wir nun auch langsam die Anzahl der Studienplätze – ohne bezüglich der Studienqualität Kompromisse einzugehen“, so der Uni-Präsident, der im Zuge der Expansion auch Wachstumsschmerzen erwartet. Was auch für den ohnehin schon engen Wohnungsmarkt in Potsdam eine weitere Herausforderung bedeutet.
Studierende sollen die Stadt mit gestalten
Zum Wintersemester sind wie schon in den Vorjahren mehr als 25 000 Studierende an den Hochschulen der Stadt eingeschrieben. „Natürlich müssen wir die Angebote zum Wohnen weiter verbessern und ausbauen“, sagte der amtierende Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) dazu in seiner Wochenkolumne. „Das haben wir im Blick und das tun wir als Landeshauptstadt beispielsweise zukünftig in der wieder erweckten Potsdamer Mitte.“ Allerdings schaffe die Stadt das auch nicht ganz alleine. So sollten sich auch die Erstsemester als Neu-Potsdamer in die Diskussionen der Stadtgesellschaft einmischen, empfiehlt Jakobs. „Gestalten Sie Potsdam mit, denn es ist bereits jetzt eine Stadt für alle mit einer Stadtmitte für alle und in den kommenden Jahren Ihr zu Hause.“
Lehramtsstudiengänge werden stark ausgebaut
Durchschnittlich 7,7 Bewerbungen pro Studienplatz hatte die Universität in den zulassungsbeschränkten Studiengängen zu diesem Semester verzeichnet – „ein Allzeithoch“, wie Günther betonte. Neben den traditionell stark nachgefragten Fächern Psychologie und Europäische Medienwissenschaft gab es vor allem auch ein gestiegenes Interesse an den Lehramtsstudiengängen. Auf den landes- wie bundesweiten Lehrermangel hat Potsdams Alma Mater nun reagiert. Im Juli hatte das Land Brandenburg den umfangreichsten Ausbau des Lehramts seit Gründung der Universität beschlossen: In den kommenden Jahren soll die Anzahl der Studienplätze von derzeit 650 auf 1000 angehoben werden. Jährlich stellt das Land dafür bis zu elf Millionen Euro zur Verfügung. „Neben 20 neuen Professuren ist ein massiver Ausbau an Mitarbeiterstellen geplant, um die Qualität des Studiums und die Betreuung der Studierenden sicherzustellen“, so die Hochschule.
Aber auch in anderen Bereichen wie etwa der neu gegründeten Gesundheitswissenschaftlichen Fakultät und der 2017 gemeinsam mit dem Hasso-Plattner-Institut eingerichtet Digital Engineering Fakultät wächst die Hochschule. Einen Anstieg (5,6 Prozent) gibt es auch bei Studierenden aus dem Ausland, die in Potsdam mittlerweile in 18 englischsprachigen Studiengängen lernen können.
Starke Nachfrage auch an der FH Potsdam
An der Fachhochschule Potsdam haben in dieser Woche 759 Studierende ihr Studium aufgenommen (November 2017: 768). Die Nachfrage nach Studienplätzen sei auch zu diesem Wintersemester konstant hoch gewesen, so eine Sprecherin. Wie im Vorjahr hätten sich knapp 4000 Bewerber für ein Studium an der praxisbezogenen staatlichen Hochschule beworben. Zum Sommersemester werden weitere rund 500 Studierende erwartet. Insgesamt studieren an der FH Potsdam aktuell rund 4400 Studierende. Der Bachelorstudiengang Soziale Arbeit war wie in den vergangenen Jahren beliebtester Studiengang an der FH: Es gab knapp 2000 Bewerber, nur jeder Zwanzigste konnte angenommen werden.
Die Filmuniversität Babelsberg wird in diesem Jahr voraussichtlich 219 Studierende aufnehmen. 2017 hatten an Deutschlands einziger Filmuniversität 187 Studierende ihr Studium aufgenommen. Insgesamt gibt es damit an der Filmuni gegenwärtig 817 Immatrikulierte.
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