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Rund 1000 Menschen kamen zur Klimademonstration "Fridays for future" in Potsdam.
© Andreas Klaer

Fridays for Future in Potsdam: 1000 Klimastreiker trotz Corona

Rund 1000 Menschen sind am Freitag in Potsdam einem Aufruf von Fridays for Future gefolgt, um für mehr Klimaschutz zu demonstrieren

Innenstadt/Babelsberg - Für Autos war am Freitagnachmittag weniger Platz auf Potsdams Straßen – denn den brauchten die Demonstranten des Klimastreiks. So war die Breite Straße zeitweise auf eine Spur eingeengt, damit die Demonstration der Klimaschutzbewegung Fridays for Future in Richtung Landtag ziehen konnte. „Es gibt kein Recht, einen SUV zu fahren“, riefen protestierende Jugendliche den Autofahrern zu, die auf der Gegenspur im Stau standen.

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Fridays for Future hatte für Freitag weltweit zu Demonstrationen aufgerufen. Das Motto der deutschen Initiativen lautete: „Jetzt erst recht: Kohle stoppen, Klima schützen!“ In Potsdam fanden zeitgleich zwei Demos statt. Die Aktionen in der Landeshauptstadt liefen unter dem lokalen Motto: „Kein Grad mehr“. Die Umweltschützer forderten, jede Krise wie eine Krise zu behandeln – auch die Klimakrise. Die Politik habe in der Pandemie gezeigt, dass schnelles Handeln möglich sei, hieß es von den Veranstaltern.

Einer der Protestzüge startete auf dem Weberplatz in Babelsberg, der andere auf dem Steubenplatz am Landtag. Die Teilnehmenden der beiden Veranstaltungen hielten Abstand zueinander und trugen Mund-Nase-Masken. Den Organisatoren zufolge liefen 800 Demonstranten durch die Innenstadt und 200 durch Babelsberg.  Auf dem Steubenplatz gab es am Freitagnachmittag eine gemeinsame Abschlussveranstaltung mit Musikprogramm und Podiumsdiskussion.

Über 460 Klimastreik-Demos in Deutschland

Der  Klimastreik war der erste große Klimaprotest seit Ausbruch der Corona-Pandemie, in ganz Deutschland soll es laut Veranstalter insgesamt 462 Demonstrationen gegeben haben. Ein breites Bündnis aus Organisationen, Verbänden und Initiativen hatte den Klimastreik im Vorfeld unterstützt.
Deutschland hat noch bis Ende des Jahres die EU-Ratspräsidentschaft inne. Aus Sicht der Aktivisten für mehr Klimaschutz steht die deutsche Europapolitik daher in der Verantwortung, klimapolitische Beschlüsse durchzusetzen. Sie fordern die Reduzierung der Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2030 um mindestens 65 Prozent. „Dabei erkennen wir an, dass alle ernsthaften Schritte bis dahin bereits ein herausforderndes Ziel darstellen“, hieß es im Aufruf. „Doch nur so können wir unseren Teil dazu beitragen, dass die Erderhitzung nicht die kritische 1,5-Grad-Schwelle überschreitet.“ 
Auch in Deutschland müsse die Bundesregierung „ihre Hausaufgaben machen“, schrieben die Aktivisten, denn ein Kohleausstieg bis 2038, der besonders Brandenburg betrifft, sei nicht genug. „Wer unsere Stimme für die Bundestagswahl im nächsten Jahr will, muss spätestens 2030 aus der Kohle aussteigen.“ 

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