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Plattenbau-Wohnblock in einem Schweriner Neubaugebiet.
© Jens Büttner/zb/dpa

Größter Rückgang in Berlin: Zahl der Sozialwohnungen sinkt 2017 um knapp 50.000

In den meisten Bundesländern war die Zahl der Sozialwohnungen 2017 rückläufig – auch in Berlin. Dies zeigen aktuelle Zahlen des Bundesinnenministeriums.

In Deutschland ist die Zahl der Sozialwohnungen zuletzt um mehrere Zehntausend gesunken. So gab es zum Jahresende 2017 knapp 49.000 weniger Sozialwohnungen als noch ein Jahr zuvor. Das geht aus jüngsten Zahlen hervor, die das Bundesinnenministerium an den Bundestag meldete. Ende 2017 gab es rund 1,22 Millionen Wohnungen mit Miet- und Belegungsbindung. Ein Jahr zuvor waren es noch 1,27 Millionen Sozialwohnungen registriert.

Den stärksten Rückgang verzeichnete Berlin. Dort verringerte sich die Zahl der Sozialwohnungen von 137.000 auf 116.000. Auch in den meisten anderen Bundesländern ist der geförderte Wohnraum rückläufig. Lediglich Baden-Württemberg, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern bauten mehr Sozialwohnungen, als aus der Mietbindung gefallen sind.

Bei Sozialwohnungen in Deutschland sind die Mieten staatlich reguliert. Nur Menschen, bei denen die Behörden einen besonderen Bedarf sehen, dürfen dort wohnen. Allerdings fallen Wohnungen nach einer bestimmten Zeit aus der „Bindung“ und können normal am Markt vermietet werden. Sofern nicht im gleichen Umfang neue Sozialwohnungen gebaut werden, sinkt ihre Zahl.

„Die Lage beim sozialen Wohnungsbau ist dramatisch“, sagte der wohnungspolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Chris Kühn. „Ich kann nicht verstehen, dass die Bundesregierung angesichts des immer stärkeren Rückgangs an Sozialwohnungen die Mittel im nächsten Jahr um ein Drittel kürzen will.“ Kühn forderte einen Kurswechsel: „Nach dem Motto: ein Mal gefördert, für immer gebunden. Die soziale Zwischennutzung auf Kosten der Mieter und zum Wohl von Investoren muss ein Ende haben.“ Der Bundesgerichtshof (BGH) hatte allerdings erst Anfang Februar geurteilt, dass eine unbegrenzte Sozialbindung unwirksam ist. (dpa, AFP)

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