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Nach der Ankunft auf Chios. Die Aufnahme stammt aus dem Jahr 2016.
© imago/ZUMA Press

Berichte aus Griechenland: Zahl der Flüchtlinge auf Inseln Lesbos, Chios und Samos steigt

Neben der Region um die türkische Stadt Edirne werden auch die griechischen Inseln zum Brennpunkt. Dort landeten Hunderte Migranten.

In der Flüchtlingskrise werden neben der Landgrenze zu Griechenland in der Nähe der türkischen Stadt Edirne auch die griechischen Inseln zum Brennpunkt. Laut einem Bericht der griechischen Zeitung „Kathimerini“ kamen am Sonntagvormittag mehr als 400 Flüchtlinge auf den Inseln Lesbos, Chios und Samos an. Aufgrund des guten Wetters habe die Zahl der Flüchtlinge auf den Inseln rapide zugenommen, berichtete das Blatt.

Dem Bericht zufolge weigerte sich die türkische Küstenwache, die zuvor von der griechischen Küstenwache gestoppten Flüchtlingsboote zu übernehmen und die Migranten wieder in die Türkei zurückzubringen. An der türkischen Mittelmeerküste warteten tausende Flüchtlinge darauf, auf die griechischen Inseln übersetzen zu können, berichtete die Zeitung weiter.

Schon jetzt ist die Situation für die Asylbewerber auf den ostägäischen Inseln dramatisch. In und um die Registrierlager auf den griechischen Inseln harren inzwischen knapp 42.000 Menschen aus. Die Camps können aber nur rund 8000 Menschen aufnehmen.
Seit Freitag machen sich tausende Flüchtlinge in der Türkei auf den Weg in die EU. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte am Samstag erklärt, dass die „Tore geöffnet“ seien und Flüchtlinge nicht mehr auf dem Weg in die EU aufgehalten würden. Die EU müsse jetzt ihre „Versprechen halten“ und ihren „Teil der Last“ übernehmen, hatte Erdogan erklärt.

Der CDU-Europaabgeordnete David McAllister.
Der CDU-Europaabgeordnete David McAllister.
© dpa

CDU-Europapolitiker McAllister: EU hält sich an Zusagen

Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Europaparlaments, David McAllister, knüpfte unterdessen eine mögliche Aufstockung der EU-Gelder bei der Flüchtlingshilfe für die Türkei an Bedingungen. „Eine zusätzliche finanzielle Unterstützung müsste sich ausschließlich an den tatsächlichen Bedürfnissen der Hilfsorganisationen und insbesondere der Flüchtlinge vor Ort orientieren“, sagte McAllister dem Tagesspiegel.

Die EU sei sich der enormen Anstrengungen der Türkei bei der Aufnahme und Verpflegung syrischer Flüchtlinge bewusst und unterstütze daher das Land seit 2016 enorm, sagte der CDU-Politiker weiter. So habe die EU bereits sechs Milliarden Euro für humanitäre Hilfe im Rahmen der EU-Fazilität für Flüchtlinge in der Türkei bereitgestellt, von denen 3,2 Milliarden Euro ausgezahlt worden seien. Die weiteren 2,8 Milliarden Euro seien vertraglich zugesichert und kämen der Türkei bis 2025 projektgebunden zugute. „Die EU hält sich an ihre Zusagen. Das erwarten wir ebenso von der Türkei“, sagte McAllister.

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