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Welche Regeln sollen bei der Sterbehilfe gelten?
© dpa

Forderung von Medizinethiker: Wiesing: Ärzte sollen Sterbehilfe leisten

Der Medizinethiker Urban Wiesing will die organisierte Sterbehilfe in die Hand von Ärzten legen. Mit seiner Forderung stellt er sich gegen den Bundesärztetag und Gesundheitsminister Hermann Gröhe.

Organisierte Sterbehilfe sollte in die Hand von Ärzten gelegt werden. Das fordert der Medizinethiker Urban Wiesing in der Wochenzeitung "Die Zeit". Für diesen „assistierten Suizid“ solle „der Staat den Rahmen gestalten, um Missbrauch zu verhindern“. Der Autor des Plädoyers ist Direktor des Instituts für Ethik und Geschichte der Medizin an der Universität Tübingen und Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina.

Mit seiner Forderung stellt sich Wiesing gegen den Bundesärztetag, die Mehrheitsmeinung im Deutschen Bundestag, und Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU), der organisierte Sterbehilfe gesetzlich verbieten will. Das hält der Autor für falsch: „Der Staat darf die Lebens- und Sterbeentwürfe seiner Bürger an sich nicht bewerten.“ Vielmehr sei der Staat zur Neutralität verpflichtet. Für Wiesing folgt daraus: „Es wird Zeit, unterschiedliche Sichtweisen auf würdevolles Sterben zu akzeptieren.“ Er fordert eine Sterbehilfe, die kompetent, transparent und „von Beginn an wissenschaftlich begleitet“ sei. Strenge Regeln müssten gelten, um einen Missbrauch zu verhindern.

Mediziner sollten diese Sterbehilfe leisten, plädiert Wiesing, und zwar auf freiwilliger Basis. „Die Ärztekammern wären am besten geeignet, Beihilfe zum Suizid zu organisieren“, schreibt er. Dies entspricht allerdings mitnichten dem Meinungsbild in den ärztlichen Standesvertretungen. Wiesing schreibt: „Wenn sich die Ärztekammern nicht konstruktiv einigen, dann sind neue Organisationen nötig, unter einer strikten Vorgabe: Sie müssen die gleichen Sicherheitsstandards gewährleisten.“ (Quelle: Die Zeit)

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