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Sicherheitskräfte untersuchen den Ort, wo die Autobombe detonierte.
© AFP

Bombe explodiert nahe Klinik: Wieder viele Tote bei Anschlag in Afghanistan

Nach dem Abbruch der Friedensgespräche mit den Taliban hatten Experten davor gewarnt. Nun folgt Attentat auf Attentat. Auch bei einem Luftangriff gibt es Tote.

Bei einem Anschlag vor einem Krankenhaus in der südafghanischen Provinz Sabul sind mindestens 13 Menschen getötet worden. Zudem gab es nach Angaben lokaler Behördenvertreter mindestens 93 Verletzte. Demnach detonierte am frühen Donnerstagmorgen in der Provinzhauptstadt Kalat ein mit Sprengstoff beladener Lastwagen in einer Straße zwischen dem staatlichen Krankenhaus und einem Gebäude des afghanischen Geheimdienstes NDS.

Das Krankenhaus wurde schwer beschädigt

Die radikalislamischen Taliban reklamierten den Angriff für sich. Ziel sei das Gebäude des Geheimdienstes gewesen.

Die Provinzrätin Fausia Kakar sagte, viele der Opfer seien aber Zivilisten, darunter Kinder, die im Krankenhaus zur Behandlung waren. Dem Provinzrat Atta Dschan Hakbajan zufolge wurde das Krankenhaus schwer beschädigt, am Gebäude des Geheimdienstes sei nur eine Wand eingestürzt. Hakbajan sprach sogar von mindestens 20 Toten, darunter zwei Polizisten, die das Krankenhaus bewachten. Experten hatten nach dem Abbruch der Gespräche zwischen den USA und den Taliban über Wege zu Frieden in Afghanistan vor einer Zunahme der Gewalt im Land gewarnt.

In sozialen Medien geteilte Bilder von dem Anschlag in Kalat zeigten massive Schäden an der Straße sowie im Inneren des Krankenhauses. Lokale Medien berichteten, die meisten Verletzten würden in privaten Krankenhäuser behandelt, einige hätten aber auch ins benachbarte Kandahar gebracht werden müssen. Kandahar-Stadt ist mehr als eineinhalb Autostunden entfernt.

Erst am Mittwoch waren bei einem Selbstmordattentat und bewaffneten Angriff auf eine Regierungsbehörde in der östlichen Stadt Dschalalabad nach Angaben des Provinzgouverneurs mindestens sieben Menschen getötet worden - zwei Zivilisten, zwei Polizisten sowie drei Angreifer. Der Angriff, zu dem sich bisher niemand bekannte, konnte erst nach fünf Stunden von der Polizei beendet werden.

Bereits Dienstag hatte es zwei schwere Anschläge gegeben

Am Dienstag waren bei zwei Selbstmordattentaten der Taliban in der Provinzhauptstadt Tscharikar und in der Hauptstadt Kabul mindestens 48 Menschen ums Leben gekommen. Gleichzeitig berichteten Militärs von einer Zunahme an Offensivoperationen gegen Taliban-Kämpfer in mehreren Provinzen des Landes in den vergangenen Tagen.

US-Präsident Donald Trump sagte vor kurzem ein geplantes Geheimtreffen mit den Taliban ab, nachdem Anfang September bei einem Anschlag in Kabul zwölf Menschen getötet worden waren, unter ihnen auch ein US-Soldat. Die Gespräche mit den Taliban, die den Weg für einen US-Truppenabzug und für Frieden in Afghanistan bereiten sollten, erklärte Trump für „tot“.

In Osten Afghanistans sind Regierungskreisen zufolge bei einem Luftangriff mindestens 30 Zivilisten ums Leben gekommen. 40 weitere Menschen seien verletzt worden, sagten drei Regierungsvertreter am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. Der Angriff der afghanischen Sicherheitskräfte mit Unterstützung der USA in der Nacht zuvor hätte ein Versteck der Islamisten-Miliz IS zum Ziel gehabt. Stattdessen seien aber Bauern in der Nähe eines Feldes getroffen worden. Das Verteidigungsministerium in Kabul bestätigte den Angriff, äußerte sich aber nicht zur Zahl der Todesopfer. Das US-Militär war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. (dpa, Reuters)

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