„Spiegel“-Bericht: Werte-Union meldet neuen Mitgliederrekord
Annegret Kramp-Karrenbauer hat in einem Interview über ein Ausschlussverfahrens von Hans-Georg Maaßen gesprochen. Die Werte-Union erfährt nun mehr Unterstützung.
Die konservative Werte-Union meldet nach der Debatte um einen Parteiausschluss des früheren Verfassungsschutzpräsidenten Hans-Georg Maaßen einen neuen Mitgliederrekord. Das meldet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe. Die Zahl der Mitglieder ist in den vergangenen Tagen um mehrere Hundert gestiegen und liege mittlerweile bei fast 3000, sagte der Vorsitzende der Vereinigung, CDU-Politiker Alexander Mitsch, dem Magazin. "Wir kommen gar nicht mehr hinterher, alle Mitgliedsanträge zu bearbeiten", sagte er. "Ehrenamtlich ist das nicht mehr zu bewältigen."
Die Werte-Union ist eine Vereinigung von CDU-Mitgliedern, aber keine offizielle Gliederung der Partei. CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer hatte am Wochenende einen Parteiausschluss Maaßens nicht ausgeschlossen. Später musste sie klarstellen, dass sie keinen Parteiausschluss Maaßens gefordert habe.
Maaßen engagiert sich seit seiner Versetzung in den Ruhestand als Verfassungsschutzpräsident in der rechtskonservativen Werte-Union. Zuletzt absolvierte er Wahlkampfauftritte in den ostdeutschen Bundesländern, in denen Landtagswahlen bevorstehen. Seine besonders harte Haltung in der Migrationspolitik stößt in der CDU bei vielen auf Kritik.
„Ich bin gerne bereit, mich mit ihr zu treffen“
Maaßen hat Kramp-Karrenbauer ein klärendes Gespräch angeboten: „Ich bin gerne bereit, mich mit ihr zu treffen und meine Positionen zu erläutern“, sagte der ehemalige Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz im Interview des Tagesspiegels. Er wirft der CDU, deren Mitglied er ist, ein falsches Demokratieverständnis vor.
Der Partei würde „ein grundsätzliches Verständnis von innerparteilicher Demokratie gut tun“, sagte Maaßen in dem Interview, das in der Sonnabend-Ausgabe des Tagesspiegels erscheint. Ihm vorzuhalten, der Partei zu schaden, „nur weil ich in den schwierigen Wahlkämpfen engagiert unterstütze und nicht zu allem, was aus der Parteizentrale kommt, Hurra schreie, ist nicht hilfreich“, sagte er der Ex-Verfassungsschutzchef. (Tsp)