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Am 28. Oktober steht der SPD-Spitzenkandidat Thorsten Schäfer-Gümbel in Hessen zur Wahl.
© dpa

SPD-Vize nach Bayernwahl: "Wenn sich in der Groko nichts ändert, macht es keinen Sinn mehr"

Hessens SPD-Spitzenkandidat Thorsten Schäfer-Gümbel zum Anteil der Groko am Debakel der Bayern-SPD - und den Folgen für seinen Wahlkampf.

Herr Schäfer-Gümbel, in Bayern hat die SPD am Sonntag ein historische Niederlage erlitten. Wie wollen Sie verhindern, dass Ihnen in zwei Wochen bei der Hessen-Wahl dasselbe passiert?

In Hessen regieren CDU und Grüne und die Mehrheit der Menschen ist mit dem Zustand der Schulen, der Wohnungspolitik und der Infrastruktur unzufrieden. In der letzten Umfrage liegen wir nur noch wenige Prozent entfernt und ich prophezeie Ihnen ein Kopf-an-Kopf Rennen wie wir es so oft in Hessen hatten.

Gewinner der Bayern-Wahl sind die Grünen. Muss die SPD gegenüber der Öko-Partei in Zukunft eine härtere Gangart an den Tag legen?

Die Grünen fahren in Hessen einen schläfrigen Kuschelkurs mit der CDU, der weder den Mieterinnen und Mietern noch an den Schulen irgendwelche Verbesserungen gebracht hat. Wer in Hessen einen Politikwechsel will, muss SPD wählen, denn nur dann gibt es auch einen neuen Schwung.

Welchen Anteil haben die Grabenkämpfe in der großen Koalition im Bund an dem Bayern-Ergebnis?

Die Ministerinnen und Minister der SPD machen gute und seriöse Arbeit. Wenn es Fehler gab, dann den, zu viel Geduld mit den Streithammeln von CDU und CSU gehabt zu haben. Wenn sich das nicht ändert, macht es keinen Sinn mehr.

Was macht die SPD in der großen Koalition falsch?

Jetzt hoffentlich nichts mehr.

Was würde die Hessen-SPD in einer Koalition mit der CDU in Wiesbaden besser machen als Andrea Nahles und Olaf Scholz in Berlin?

Mein Anspruch ist, dass die CDU nicht mehr der nächsten Regierung in Hessen angehört. Bei denen ist die Luft raus. Und das ist möglich. Und dann geht es sofort an die Modernisierung unserer Schulen und ein massives Wohnungsbauprogramm für bezahlbare Mietwohnungen. Ich kann gar nicht abwarten, loslegen zu können und den Stillstand der Bouffier-Zeit zu beenden.

In Bayern haben beide Volksparteien massiv an Stimmen verloren. Erleben wir das Ende der Volksparteien?

Nein, aber einen ziemlich heftigen Warnschuss.

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