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Herzoperation im Krankenhaus. Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen in Deutschland die höchsten Krankheitskosten.
© picture alliance / BSIP

Statistiker: Am teuersten sind Herz und Psyche: Was Krankheiten kosten

Bei Männern sind es Herz und Kreislauf, bei Frauen Psyche, Adipositas und Demenz: Krankheitskosten hängen nicht nur vom Alter, sondern auch vom Geschlecht ab.

Krankheiten belasten die deutsche Volkswirtschaft im Schnitt mit 4140 Euro pro Kopf. Das hat das Statistische Bundesamt für das Jahr 2015 berechnet. Am meisten ins Geld gehen demnach Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auf sie entfielen mit 46,4 Milliarden Euro 13,7 Prozent der gesamten Krankheitskosten – was 570 Euro pro Einwohner entspricht.

Vier Krankheitsklassen verursachen fast die Hälfte aller Kosten

Fast genauso teuer sind allerdings auch psychische Erkrankungen und Verhaltensstörungen. Sie schlugen mit 44,4 Milliarden zu Buche. Macht einen Anteil von 13,1 Prozent – und 540 Euro für jeden im Land. Auf den Plätzen Drei und Vier folgen Verdauungs- und Muskel-Skelett-Erkrankungen (510 beziehungsweise 420 Euro pro Kopf). Damit verursachen vier Krankheitsklassen fast die Hälfte der Gesamtkosten von 338,2 Milliarden Euro

Die Krankheitskostenrechnung schätzt die ökonomischen Folgen von Krankheiten ab. Dazu zählen nicht nur Behandlungskosten, sondern auch Prävention, Rehabilitation oder Pflege. Die letzte Berechnung dieser Art wurde 2008 veröffentlicht. Allerdings wurden inzwischen Methodik und Datenbasis verändert.

Pro Kopf sind Frauen statistisch um fast 900 Euro teurer

Aufs Geschlecht bezogen liegen die Kosten für Frauen (mit 4570 Euro pro Kopf) weit höher als für Männer (3700 Euro). Das liegt aber nicht daran, dass letztere seltener krank sind, sondern vornehmlich an zwei anderen Faktoren. Zum einen werden Frauen im Schnitt fünf Jahre älter als Männe – und im Alter steigen nun mal die Gesundheitsausgaben. Zum andern fallen unter die aufgelisteten Krankheiten auch Kosten für Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett, die sich hochgerechnet im Jahr immerhin auf 100 Euro pro Frau belaufen.

Allerdings gibt es auch merkliche Geschlechtsunterschiede bezogen auf einzelne Krankheitsarten. Bei Männern etwa verursachten Herz und Kreislauf mit 600 Euro pro Kopf deutlich höhere Kosten als bei Frauen (540 Euro). Bei der Psyche ist es umgekehrt. Hier lag die Belastung bei Frauen (670 Euro) 1,6-mal so hoch wie bei Männern (420 Euro).

Am niedrigsten sind die Belastungen zwischen 15 und 29

Der Statistik im Detail zu entnehmen ist zudem, dass Fettleibigkeit bei Frauen (688 Millionen Euro) stärker ins Geld geht als bei Männern (mit 411 Millionen). Und bei Demenzerkrankungen fallen Frauen sogar fast dreimal so stark ins Gewicht. Für sie betrugen die Jahreskosten 11,2 Milliarden. Demenzkranke Männer kamen nur auf 3,9 Milliarden.

Interessant ist auch der Blick auf die Altersgruppen. Wer 85 und älter ist, verursacht 4,8 mal so hohe Kosten wie der Durchschnitt. Pro Kopf sind das für die Ältesten 19.790 Euro. In der Altersgruppe der 15- bis 29-Jährigen lag die Pro-Kopf-Belastung am niedrigsten. Sie betrug nur 1670 Euro.

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