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Laut DAK-Gesundheitsreport sind berufstätige Frauen häufiger krank als Männer.
© dpa-tmn
Update

Gesundheitsreport der DAK: Warum Frauen öfter krank sind als Männer

Laut dem DAK-Gesundheitsreport fehlen weibliche Beschäftigte häufiger am Arbeitsplatz als Männer. Und das nicht etwa, weil sie bereitwilliger krankfeiern.

Frauen fehlen im Job häufiger wegen Krankheit als Männer - und das liegt nicht etwa daran, dass sie bereitwilliger zuhause bleiben. Im Gegenteil: Frauen schleppen sich sogar öfter angeschlagen ins Büro als ihre männlichen Kollegen.

Die Gründe sind Experten zufolge ganz woanders zu suchen. Frauen haben andere Erkrankungen als Männer. Sie arbeiten in Jobs mit mehr Kundenkontakt und Ansteckungsgefahr. Sie gehen häufiger zum Arzt. Und sie bleiben notgedrungen auch eher mal wegen eines kranken Kindes zuhause.

All dies lässt sich im aktuellen DAK-Gesundheitsreport nachlesen, der sich erstmals auch umfassend mit den Geschlechterunterschieden bei den Fehltagen befasst.

Bei Frauen die Psyche, bei Männern das Herz

Der Studie zufolge lag der Krankenstand von Frauen im vergangenen Jahr um 14 Prozent höher als der von Männern – und ähnlich verhielt es sich im gesamten untersuchten Zeitraum zurück bis zum Jahr 2000. Dazu tragen auch körperliche Probleme bei, die bei Männern naturgemäß nicht auftreten, wie etwa Schwangerschaftskomplikationen. Doch das allein ist es nicht.

Was eine große Rolle spielt, sind deutliche Unterschiede bei den Erkrankungsarten. Frauen fehlen beispielsweise weit häufiger wegen psychischer Erkrankungen. Diese Diagnose produziert 66,5 Prozent mehr Fehltage als bei den Männern. Die wiederum erwischt es als Berufstätige deutlich öfter mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen (plus 65,4 Prozent) und Verletzungen (plus 48 Prozent) als Frauen.

Weibliche Beschäftigte deutlich häufiger von Krebs betroffen

Am meisten bemerkbar macht sich die Verschiedenheit jedoch bei Krebserkrankungen. Frauen kommen deswegen auf 74 Prozent mehr Fehltage als Männer. Der Grund: Die verbreitetste Krebsart bei Frauen ist Brustkrebs. Dieser tritt bei den Betroffenen meist im Erwerbsleben auf. Männer erkranken vor allem an Prostatakrebs – und das meist erst, wenn sie schon nicht mehr im Job sind.

Was eine weitere Rolle spielt, ist der Umgang mit Krankheit und Krankschreibung. Berufstätige Männer waren im vergangenen Jahr im Schnitt 4,2 Mal beim Arzt. Frauen kamen auf sieben Praxisbesuche. Und mehr als jede vierte Frau (27 Prozent) sagte, sich bei einer Erkankung des Kindes selber krankgemeldet zu haben. Bei Männern waren es nur 17,5 Prozent.

Dennoch gingen Frauen nach eigenen Angaben im Erkrankungsfall häufiger zur Arbeit als Männer. 67 Prozent gaben an, dies mindestens einmal im Jahr getan zu haben. Bei den männlichen Beschäftigten lag die Quote bei 60 Prozent. Als Hauptgrund dafür nannten Frauen das schlechte Gewissen gegenüber Kollegen, die dann mehr arbeiten müssten.

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